Die Lauberhornrennen liefern uns dieses Jahr wieder eindrückliche Bilder. Dem einen oder anderen Wintersportler wird klar, dass er den legendären Hundschopf auch einmal hinunter muss – wenn auch im Rutschen und nicht im Fliegen. Mit den Prachtverhältnissen von diesem Jahr profitiert die Region rund um Wengen BE extrem.
Schon vor über 20 Jahren berechnete eine Studie den Gesamtumsatz des Weltcuprennens auf 8,8 Millionen Franken. 2018 schätzte der OK-Präsident der Lauberhornrennen Urs Näpflin (64), dass die direkte und indirekte Wertschöpfung des Events auf 40 Millionen Franken gestiegen ist. «In dieser Gegend befinden wir uns auch heute», bestätigt Rolf Wegmüller (47), Tourismusdirektor von Wengen.
Das Wetter ist ausschlaggebend
Klar, nur schon der Weltcupzirkus, der im Bergdorf untergebracht werden muss, spült mächtig Geld in die Kassen. «In Wengen ist durch die Skifahrer, Trainer und sonstigen Funktionäre alles ausgebucht», erklärt Wegmüller. Besucherinnen und Besucher der Skirennen haben also gar keinen Platz im Veranstaltungsort selbst. «Diese weichen auf die umliegenden Ortschaften wie Lauterbrunnen BE, Mürren BE oder Interlaken BE aus», so der Tourismusdirektor weiter.
Das Rennwochenende schafft bis jetzt auch den erhofften Werbeeffekt. «Das Wetter spielt dabei immer eine grosse Rolle. Der Neuschnee vom letzten Wochenende und die Sonne helfen da natürlich extrem», meint Wegmüller. Das spürt man auch auf den Sozialen Medien. Fast sekündlich werden Posts mit dem Hashtag Wengen hochgeladen.
Zuschauerrekord ist wahrscheinlich
In letzter Zeit reitet Wengen sowieso auf einer Erfolgswelle. Die Nachfrage nach dem Skigebiet im Berner Oberland nimmt zu. Die Lauberhornrennen spielen da bestimmt eine Rolle.
Auch die Zuschauerzahlen stimmen bis jetzt. Am Freitag besuchten 24'200 Skifans den Super-G. Doppelt so viele wie letztes Jahr. Da spielte allerdings auch das Wetter nicht mit. Auf diesen Samstag freut sich der Tourismusdirektor besonders: «Das ganze Drum und Dran stimmt. Die Lust auf den Skisport ist da. Wir könnten eine Rekordzuschauerzahl erreichen!»
Für Rolf Wegmüller käme das passend. Er feiert am Samstag seinen 47. Geburtstag. Jetzt fehlt nur noch ein Schweizer Sieg auf der längsten Abfahrtsstrecke der Welt.