Für 74 Millionen Franken angeboten!
Um die teuerste Villa Deutschlands ranken sich wilde Gerüchte

Um die Luxus-Immobilie auf Berlins Reicheninsel Schwanenwerder kursieren mehrere Gerüchte und Kontroversen – jetzt steht die im Jahr 2009 erbaute Villa zum Verkauf.
Publiziert: 13:57 Uhr
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Die futuristische Villa auf der Insel Schwanenwerder am Berliner Wannsee soll verkauft werden.
Foto: Christies International Real Estate

Auf einen Blick

  • Teuerste Immobilie Deutschlands steht zum Verkauf auf Berliner Insel Schwanenwerder
  • Villa mit 1490 Quadratmeter Wohnfläche kostet 82 Millionen Dollar
  • Hartnäckige Gerüchte um Brad Pitt als Auftraggeber für Ex-Frau Angelina Jolie und Kinder
  • Bau auch in der Bezirkspolitik umstritten
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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Auf der Reicheninsel Schwanenwerder am Berliner Wannsee steht die aktuell teuerste Immobilie Deutschlands zum Verkauf. Das Luxusanwesen wird seit seinem Bau von Gerüchten und Skandalen begleitet. 

82 Millionen Dollar (umgerechnet rund 74 Mio. Franken) kostet die Megavilla mit 1490 Quadratmeter Wohnfläche. Das berichten diverse deutsche Medien. Auf der Webseite des Luxusimmobilienhändlers Christie's Real Estate wird das Objekt zum Kauf angepriesen. «Dieses atemberaubende Villengrundstück sprengt in jeder Hinsicht die Grenzen», heisst es dort. Das Anwesen biete mit seiner privaten Uferpromenade, einem Steg und einer Bootsanlage in perfekter Südwestausrichtung eine fast surreale Kulisse.

Potenziellen Käufern darf es an nichts fehlen: Die in sich verschränkten Gebäudeteile – die an ein Schiffsdeck erinnern sollen – beherbergen insgesamt neun Schlafzimmer, acht Bäder und eine Sauna. Zusätzlich zum 20 Meter langen Infinitypool mit Aussicht gibts auch noch ein beheiztes Bootshaus. Um die Villa herum liegt eine fast 10'700 Quadratmeter grosse Parkanlage.

Von Berlin bis Hollywood

Seit ihrem Bau vor fast 16 Jahren sorgte die Luxusvilla immer wieder für Furore. Angefangen mit dem in Berlin ansässigen Architekturbüro Graft, das das Haus entworfen hat. Kurz nach Bekanntgabe wurde das Gerücht laut, der US-Schauspieler Brad Pitt (61) habe die Villa an der Inselstrasse 34 als Rückzugsort für seine Ex-Frau Angelina Jolie (49) und ihre Kinder in Auftrag gegeben. 

Hintergrund war Pitts Freundschaft mit den Graft-Architekten. Diese realisierten zusammen zahlreiche Projekte, darunter ein Haus für Pitt in den Hollywood Hills, ein Kinderkrankenhaus in Äthiopien und den Ausbau seines Château Miraval in der französischen Provence. 

Grundlage für das Gerücht um Brad Pitt als Auftraggeber war seine langjährige Freundschaft mit den Graft-Architekten. Oft war er zu Besuch in deren Büro in Berlin-Mitte.
Foto: Getty Images

In einem Interview soll der Hollywoodstar angekündigt haben, mit seiner Familie nach Berlin ziehen zu wollen und ein Haus nahe Potsdam zu planen. Ein Sprecher von Pitt dementierte die Gerüchte.

Die tatsächlichen Grundstückseigentümer waren zwei Vorstandsmitglieder des Berliner Multimedia-Software-Unternehmens Magix AG. Die Firma hat Ende 2023 Insolvenz angemeldet, wurde jedoch im Januar 2025 durch eine Übernahme saniert.

Kritik am Baustil

Schnell machte sich unter den Anwohnern auf Schwanenwerder Unmut über den Bau breit. So sollen sie der Nobel-Villa den hämischen Spitznamen «Bunkeranlage» gegeben haben, unter anderem, weil das Anwesen nur vom Wasser aus sichtbar ist.

Die Villa, nur vom Wasser aus zu sehen, hat bei Anwohnern in der Umgebung für Aufregung gesorgt.
Foto: Christies International Real Estate

Zudem stiess der Baustil auf harte Kritik, da er nicht dem auf der Insel üblichen Landhausstil mit Gebäuden von maximal 30 Meter Länge und schrägen Dächern entspricht.

Für hohe Wellen sorgte das Projekt auch in der Politik. Der damalige SPD-Baustadtrat Uwe Stäglin soll das Bauvorhaben ohne Zustimmung an den parlamentarischen Prozessen vorbei genehmigt haben, sagt Torsten Hippe, CDU-Fraktionschef in Steglitz-Zehlendorf, gegenüber der «Berliner Zeitung». «Wenn wir davon gewusst hätten, hätten wir das natürlich gestoppt», so Hippe. Er bezeichnet das Bauprojekt als eine «Narbe in der Landschaft». Eigentümerinteressen seien über jene der Anwohnenden und den Naturschutz gestellt worden. 


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