Für 127 Millionen Franken
Verlassene Klinik in Davos soll zum Luxushotel werden

Seit 2005 steht die «Thurgauer Schaffhauser Höhenklinik» die meiste Zeit leer. Das 23'500 Quadratmeter grosse Anwesen an bester Lage in Davos GR soll nun zu einer edlen Hotelanlage werden.
Publiziert: 19.09.2024 um 09:55 Uhr
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Aktualisiert: 19.09.2024 um 12:50 Uhr
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Die Höhenklinik in Davos GR wurde 2005 geschlossen.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Alte Klinik wird zum Hotelresort umgebaut
  • Erstklassiges Spa mit Innen- und Aussenpool geplant
  • 127 Millionen Franken für Sanierung und Erweiterung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Dieses Projekt hat Potenzial! 23'500 Quadratmeter gross ist das Grundstück der ehemaligen «Thurgauer Schaffhauser Höhenklinik». An bester Lage am Waldrand, mit unverbaubarer Bergsicht, hoch über Davos GR. 2005 wurde die unrentable Klinik geschlossen. 120 Angestellte erhielten damals die Kündigung. Seither wurde sie höchstens noch als Unterkunft für Gastarbeiter genutzt. Der Zeuge der Davoser Kur-Kultur ist eine Art medizinischer Lost Place.

Nun nehmen die Pläne für eine neue Nutzung konkrete Formen an, wie die «Südostschweiz» berichtet. Das Grundstück liegt in der Zone für Kurbetriebe, das Hauptgebäude der Klinik wird im Gestaltungsplan als «erhaltenswert» eingestuft, wie der Heimatschutz schreibt. Es sind nur Betriebe zugelassen, die «in die kommunale Wirtschaftsstruktur passen und ein hohes langfristiges Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzpotenzial aufweisen».

Es ist also vorgegeben, in welche Richtung das Projekt geht. Die Eigentümerin Lika Real Estate aus Rotkreuz ZG plant ein «einzigartiges Hotelresort». Bestehend aus dem sanierten Hauptgebäude und einem Neubau auf der grosszügigen Parzelle. Der Immobilienentwickler hat die prestigeträchtige Liegenschaft vor zwei Jahren dem Bündner Investor Remo Stoffel (47) abgekauft.

Ferienwohnungen mit Service

«Im Neubauprojekt realisieren wir ein Hotel-Apartmenthaus mit einem erstklassigen Spa-Konzept auf 1500 Quadratmetern, das einen Innen- und Aussenpool, Hammam, Saunen und erstklassige Spa-Anwendungen beinhaltet», heisst es auf der Lika-Website. Das Hauptgebäude soll total saniert und zu einem Hotel umfunktioniert werden. Zudem sollen Eigentumswohnungen entstehen, die auch als Ferienwohnungen genutzt werden können – mit Service. «Diese Lage verspricht ein erstklassiges alpines Naturerlebnis», so Lika weiter.

Für die Sanierung, Erweiterung und Umnutzung der Höhenklinik in ein Hotel sollen 45 Millionen Franken investiert werden. 104 Gäste- und 46 Personalzimmer sind geplant, neun Zweitwohnungen und eine Tiefgarage. Die beiden Neubauten stehen mit 82 Millionen Franken zu Buche. Noch offen ist, was mit dem geschützten Ärztehaus von 1934 geschehen soll, das isoliert auf einer Kuppe über dem ehemaligen Sanatorium thront. Die Gesuche und Pläne liegen derzeit im Davoser Rathaus auf und bringen laut Schätzungen der «Südostschweiz» «locker sieben Kilogramm auf die Waage».

1909 für britische Gäste eröffnet

Die Thurgauer Schaffhauser Höhenklinik ist ein Relikt aus der Davoser Blütezeit als Kurort. 1909 wurde die Heilstätte als Queen Alexandra Sanatorium eröffnet – für den englischen Mittelstand. Das Sanatorium war damals die grösste englische Tuberkulose-Heilanstalt auf dem Kontinent. Sie gilt als Pionierbau der Moderne in der Schweiz.

Der Kurbetrieb lief zu Beginn blendend. Schon 1911 wurde der monumentale Bau um einen Westflügel erweitert. Er erhielt damit seine bis heute charakteristische Gestalt als Zweiflügelanlage mit einem turmartigen Mittelbau. Der dominiert auch das neuste Projekt.

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