Der österreichische Milliarden-Pleitier René Benko (46) kommt die Schweiz wohl teurer zu stehen als gedacht: Die Schweizer Privatbank Julius Bär könnte bis zu 400 Millionen Franke für die Signa-Pleite abschreiben. Dies berichtet die «SonntagsZeitung» und beruft sich dabei auf Insider-Informationen.
Der Abschreiber würde damit fünfmal höher ausfallen, als bisher befürchtet. Die Bank Bär hatte noch im November, als sie über ihr Signa-Investment informierte, von einem Abschreiber von nur 82 Millionen Franken gesprochen. Schon damals schloss die Bär allerdings weitere Abschreiber nicht aus und gab eine Gewinnwarnung heraus.
Insgesamt hat die Bär der Signa drei Kredite im Gesamtwert von 606 Millionen Franken gewährt. Das Insolvenzverfahren soll den Gläubigern zumindest einen Teil ihres Geldes zurückbringen – aber die Bär rechnet offenbar nicht mehr mit viel.
Anleger flüchten aus der Aktie
Der mögliche Abschreiber von 400 Millionen Franken ist für Julius Bär kein Zuckerschlecken: Sie erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 einen Gewinn von 541 Millionen Franken. Der Abschreiber würde damit einen Halbjahresgewinn der Bank beinahe auffressen.
Kommt hinzu, dass die Aktionäre über das Investment von Julius Bär bei Signa gar nicht erfreut sind: Als die Bär ihre Verbandelung mit Benkos Pleitegesellschaft im November offenlegte (wenn auch verklausuliert), stürzte die Aktie an der Börse ab.
Am Donnerstag legt Julius Bär das Jahresergebnis vor. Anleger und Beobachter blicken gespannt auf die Höhe der Abschreibungen – und auf die neuerliche Reaktion an der Börse.