Bei der Landi Graubünden hängt der Haussegen schief. Im September wurde der Geschäftsführer Joachim Kirchler (37) erst freigestellt und dann fristlos gekündigt. Darüber berichtete als erste die «Südostschweiz».
Auf BLICK-Anfrage erklärt Daniel Braun, Vorsitzender der Geschäftsleitung ad interim, die Hintergründe. Aufgrund von Indizien hätten sie nach der Freistellung von Kirchler Anfang September eine interne Revision durchgeführt. «Dabei hat sich herausgestellt, dass sich der ehemalige Geschäftsführer Verfehlungen in Bezug auf die Einhaltung von Geschäftsprozessen und die Buchführung hat zuschulden kommen lassen», so Braun. «Unter anderem hat sich der frühere Geschäftsführer persönlich bereichert.» Ein happiger Vorwurf.
Lückenlose Aufklärung
Darauf habe der Verwaltungsrat der Landi Graubünden entschieden, dem Freigestellten zu kündigen. Weitere Details gibt das Unternehmen nicht bekannt. Auch nicht, um welche Summen es sich handelt. Noch nicht entschieden hat sich die Landi, ob sie Anzeige gegen ihren ehemaligen Mitarbeiter erstatten will.
Gemäss der «Südostschweiz» soll der Beschuldigte alleine gehandelt haben und sich im Verborgenen bereichert haben. In einem Brief an die Landi-Aktionäre verspricht der Verwaltungsrat, das Geschehene lückenlos aufklären zu werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Mutter-Konzern ist informiert
Auf BLICK-Anfrage bestätigt die Landi-Graubünden-Mutter Fenaco, über die Vorkomnisse im Bild zu sein. Weiter will die Genossenschaft nicht Stellung nehmen und verweist auf die Antworten aus Graubünden.
Kirchler hat seinen Posten bei der Landi Graubünden 2015 angetreten. Zuvor war er Bereichsleiter Agro. Der gekündigte Geschäftsführer sprach 2017 im Zusammenhang mit dem Brand des Landis in Thusis GR mit BLICK. Damals zeigte er sich schockiert darüber, dass ein Lehrling das Feuer gelegt hatte. (jfr)