Das sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt
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Frauen, Jugendliche, Bündner:Das sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt

Frauen, Jugendliche, Bündner
Das sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt!

Eine Auswertung der Zahlen aus der Arbeitslosenstatistik zeigt: Das Coronvirus hat Folgen für die Angestellten in der ganzen Schweiz. Für Frauen und Jugendliche. Für Deutschschweizer, Romands und Tessiner.
Publiziert: 07.04.2020 um 13:32 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2020 um 16:56 Uhr
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RAV: Anlaufstelle für die Arbeitslosen.
Foto: Keystone
Marc Iseli

Weisse Berggipfel, klirrende Gläser, laute Musik aus den Boxen neben der Skipiste. Im März herrscht normalerweise Hochkonjunktur im Ferienkanton Graubünden. Skifahrer feiern auf und neben der Piste. Das Volg-Lädeli im Dorf kommt zuweilen an die Schmerzgrenze. Autofahrer stauen sich am Sonntagabend auf dem Rückweg ins Unterland.

Im vergangenen März war alles anders. Das Land steht wegen der Ausbreitung des Coronavirus still. Die Skigebiete sind geschlossen, die Menschen dazu angehalten, zu Hause zu bleiben. Die Strassen bleiben leer. Keine Musik, es bleibt still. Einzig die Spitäler bereiten sich auf einen Ansturm vor. Auf einen Ansturm auf die Intensivstation.

Foto: Blick Grafik

Die wirtschaftlichen Folgen zeigen sich auch in der offiziellen Arbeitslosenstatistik des Bundes. 2175 Personen sind im Bergkanton offiziell als arbeitslos gemeldet. Ihnen bleibt einzig der Gang zum RAV. Im Vormonat Februar waren es noch knapp 900 weniger. Damit sichert sich Graubünden einen unrühmlichen Titel. In keinem Kanton haben sich die Arbeitslosenzahlen – relativ gesehen – stärker entwickelt. Nicht einmal das Tessin zeigt einen stärkeren Corona-Ausschlag.

Höchste Quote in Genf

Was sich in Graubünden zeigt, lässt sich auch in anderen Kantonen beobachten. Überall steigt die Zahl der Arbeitslosen. 118'000 waren es Ende Februar 2020. 136'000 sind es Ende März. Macht ein Plus von 18'000 für die ganze Schweiz. Vor allem Angestellte im Dienstleistungssektor sind betroffen. Ohne Kurzarbeit sähe das Bild noch düsterer aus.

In absoluten Zahlen ist Zürich der Spitzenreiter. 24'000 Personen sind hier beim RAV registriert. Das sind fast 4000 mehr als im Vormonat. Die offizielle Arbeitslosenquote in Zürich liegt neu bei 2,8 Prozent – und damit nur knapp unter dem schweizweiten Wert von 2,9 Prozent.

In vier Schweizer Kantonen liegt die Quote mittlerweile wieder über 4 Prozent. Alle sind in der Westschweiz. Genf steht mit einem Wert von 4,5 Prozent am schlechtesten da. Dahinter folgen die Waadt (4,4 Prozent), Neuenburg (4,1 Prozent) und Jura (4,1 Prozent). Die ganze Region Westschweiz und das Tessin kommen in Kombination auf einen Wert von 4 Prozent. Die Deutschschweiz liegt bei 2,5 Prozent.

Jugendliche in der Falle

Der Blick in die Statistik zeigt auch: Zu den Verlierern auf dem Arbeitsmarkt gehören die Jungen und die Frauen. Die Jugendarbeitslosigkeit erhöhte sich um satte 20 Prozent! Fast 15'000 Jugendliche werden vom RAV betreut.

Die Werte liegen weit über dem statistischen Mittel und sind besorgniserregend. Denn für die Experten vom Bund ist klar: Bei Wirtschaftskrisen fällt es Jugendlichen besonders schwer, sich in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Eine längere Periode der Arbeitslosigkeit droht, wenn die Unternehmen weiterhin unter den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus leiden.

Die Frauen sind schliesslich die doppelten Verlierer: Sie arbeiten nur allzu oft in tiefen Pensen und haben kaum Rücklagen. Umso tragischer sind die Zahlen des Bundes. 57'800 Frauen gelten offiziell als arbeitslos. Das ist ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zur Situation im Februar. Bei Männern beträgt das Plus nur 14 Prozent.

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