Die erste Welle ist überstanden. Die meisten Branchen sind nach der Härte des Lockdowns auf dem Weg der Erholung. Aber: Eine zweite Corona-Welle verkraftet die Wirtschaft nicht. Das sagen die Experten der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF).
Eine zweite Corona-Welle würde einen weiteren, starken BIP-Einbruch auslösen und somit viele Unternehmen in den Ruin treiben. Die KOF «rechnet in diesem Szenario mit weniger einschneidenden, aber aufgrund der höheren Ansteckungsgefahr im Winterhalbjahr zeitlich längeren Einschränkungen».
Schweiz meistert Krise bisher gut
Aber auch ohne zweite Welle schreitet die Erholung nur schleppend voran. 14 Prozent der Unternehmen betrachten ihre Existenz weiterhin als bedroht. Für 2020 erwartet die KOF einen Rückgang des BIP von 4,9 Prozent. Würde eine zweite Infektions-Welle ausbrechen, wäre dieses Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 6 Prozent zu rechnen.
Im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern hält sich die Schweiz in der Krise bisher noch ganz gut, so die KOF. Die Anzahl der Kurzarbeitsstunden sind tiefer ausgefallen, als es die Voranmeldungen vermuten liessen. Zudem fielen die Arbeitslosenzahlen besser aus als prognostiziert: Die Quote der registrierten Arbeitslosen liegt in diesem Jahr im Durchschnitt bei 3,3 Prozent. Im Vergleich: In der EU liegt sie im Durchschnitt bei 6,7 Prozent.
Immerhin: Für das Jahr 2021 rechnet die KOF mit einer kräftigen Erholung und einer BIP-Wachstumsrate von 4,1 Prozent. Allerdings wird das BIP Ende des Jahres 2021 damit immer noch nicht das Niveau von Ende 2019 erreicht haben. (vnf)