Nach den Unwettern im Wallis stehen die beiden auf Aluminiumprodukte spezialisierten Unternehmen Constellium und Novelis in Siders VS und Chippis VS still. Wann der Betrieb wieder hochgefahren wird, war zunächst unklar. Die Firmen haben Antrag auf Kurzarbeitsentschädigung gestellt.
«Die Aufräumarbeiten haben am Montag begonnen, wobei die Räumung der Zugänge Priorität hat», sagte Serge Gaudin, Chef von Novelis Siders, am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auf dem Gelände seien Feuerwehrleute und Armeeangehörige damit beschäftigt, den Schlamm wegzuräumen.
Unklare Vorhersagen
«Wir wissen noch nicht, wie lange die Fabrik still sehen wird und wie gross der Schaden ist. Insbesondere müssen alle Maschinen auf Defekte untersucht werden, und das Gelände ist gross», fügte Gaudin hinzu. Er könne deshalb noch keine Zahlen zu den finanziellen Auswirkungen der Überschwemmung auf das Unternehmen nennen.
Das multinationale Unternehmen Novelis beliefert die Automobilindustrie in ganz Europa. Constellium stellt Eisenbahnmaterial her.
Am gesamten Industriestandort arbeiten rund 1200 Personen, davon 520 bei Novelis. «Wir haben beim Kanton präventiv einen Antrag auf Kurzarbeitsentschädigung gestellt», erklärte Gaudin. Er bestätigte damit eine Meldung in «Le Temps» und «Le Nouvelliste».
Unwetterschäden von 200 Millionen Franken
Constellium reichte ebenfalls ein Gesuch beim Kanton ein. Laut Aussagen von Wirtschaftsdirektor Christophe Darbellay (Mitte) haben sich bislang keine weiteren Unternehmen an den Kanton gewandt.
Der Walliser Regierungspräsident Franz Ruppen (SVP) schätzte am Montagabend die Unwetterschäden auf 200 Millionen Franken - ohne die Schäden, die Privatpersonen oder Unternehmen erlitten haben. Dieser Betrag sei jedoch nur vorläufig.