Flixbus-Chef André Schwämmlein (34) träumt von Fernbuslinien innerhalb der Schweiz. Konkret möchte er eine Strecke zwischen Zürich und Bern anbieten – für zehn Franken (BLICK berichtete).
Das wäre für die SBB ein Albtraum. Und der könnte bald Realität werden.
Denn ab Freitag kommt die unerwünschte Konkurrenz durch die Hintertür: Neu fährt Flixbus fünf mal pro Woche eine Verbindung quer durch die Schweiz – von Konstanz nach Lyon und zurück, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Stopps in Zürich, Bern, Lausanne und Genf
Interessant dürften für das Busunternehmen vor allem die Haltestellen dazwischen sein. Stopps gibt es in Zürich, Bern, Lausanne und Genf.
Die Preise sind krass günstig. Einige Beispiele: Die Strecke Konstanz-Lyon kostet Franken 19,50. Zusteigen bzw. Aussteigen kann man beispielsweise in Zürich, Bern oder Genf. Der Preis ändert sich nicht.
Wer mit der SBB von Zürich nach Genf fährt, zahlt 87 Franken (mit Halbtax 43,50).
Allerdings bietet Flixbus den Tiefstpreis nicht immer an, wie ein Check von BLICK zeigt. Das Ticket für 19,50 Franken ist beispielweise am 3. November erhätlich. Wer am Freitag 28. Oktober fährt, zahlt 24 Franken. Am Montag, 31. Oktober kostets 31 Franken. Jeweils Abfahrt in Zürich um 9.45 Uhr.
Flixbus sammelt seine Kunden also neu auf der Paradestrecke der SBB ein. Offiziell dürfen die Passagiere innerhalb der Schweiz nur zu- aber nicht aussteigen. Das sogenannte Kabotagegesetz verbietet ausländischen Transportfirmen, innerhalb der Schweiz Personen zu befördern.
Passagiere steigen trotzt Verbot aus
In der Praxis greift das Gesetz aber kaum. Auf der Strecke Zürich-Basel sind immer wieder Fahrgäste am Bahnhof Basel ausgestiegen, statt wie vorgesehen auf der französischen Seite des Euroairports, wie die «Tageswoche» berichtete. Die Busfahrer hätten einfach zugeschaut.
Zwar will Flixbus laut «Tagesanzeiger» seine Passagiere stärker auf das Kabotagegesetz aufmerksam machen. Gegen «Frühaussteiger» können die Busfahrer aber nicht viel tun: Die Fahrer dürften Fahrgäste nicht gegen ihren Willen im Bus festhalten, sagt eine Flixbus-Sprecherin. (bsh)