Fitnesscenter-Betreiber Claudio Rangognini (69) ärgert sich über Abzocke von Onlineshop
«Statt Markenschuhe habe ich billige Imitate aus China erhalten»

Fitnesscenter-Betreiber Claudio Rangognini aus dem Zürcher Oberland warnt vor Bonidashop.ch. Nach dem vermeintlichen Kauf von Hoka-Schuhen erhielt er minderwertige Imitate. Ein weiterer Webshop sorgt für Ärger.
Publiziert: 01.11.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2024 um 17:02 Uhr
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Claudio Rangognini mit dem minderwertigen Noka-Schuh, den er nicht bestellt hat.
Foto: zVg

Auf einen Blick

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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Seine Warnung ist unmissverständlich: «Hände weg von diesem Onlineshop!» Claudio Rangognini (69) aus Wald ZH fühlt sich von der Plattform Bonidashop.ch betrogen und im Stich gelassen. Der Leserreporter will die Blick-Community warnen, erzählt darum seine Geschichte.

Als Betreiber eines kleinen Fitnesscenters im Zürcher Oberland kennt sich Rangognini mit Sportausrüstung aus. Auf der Suche nach Schuhen der französischen Trendmarke Hoka für sich und seinen Sohn findet er im Internet bei Bonidashop ein vorteilhaftes Angebot: Zwei Paar Hoka-Schuhe mit einem Rabatt für insgesamt 117 Franken. Da muss man zuschlagen, dachte sich Rangognini. Wohl wissend, dass diese Modelle des Markenschuhs sonst 159 Franken kosten – pro Paar!

Als er nach wenigen Tagen sein Paket erhält, ist er fassungslos: Statt den Hoka-Markenschuhen findet er Billig-Imitate mit der Aufschrift «Noka» im Plastiksack. Rangognini ist wütend: «Auf der Website sah alles seriös aus, die Fotos zeigten die Originale, und dann bekomme ich nur billige Imitate aus China!»

Ein Internet-Check zeigt: Noka-Schuhe gibts auf der chinesischen Plattform Aliexpress für rund 20 Franken das Paar.

Statt Rückgeld nur einen Rabatt auf weitere Einkäufe

Rangognini will das nicht auf sich sitzenlassen und wendet sich an den Kundendienst der vermeintlich schweizerischen Plattform. Und merkt: Die Firma hat ihren Sitz ganz anderswo. In den Niederlanden.

Immerhin erhält er eine Antwort: «Es tut uns leid, dass das Produkt, das Sie erhalten haben, nicht Ihren Erwartungen entspricht.» Geld zurück, das gibt es allerdings nicht. Rangognini wird ein 50-Prozent-Rabatt auf den nächsten Einkauf vorgeschlagen. Er lehnt ab und will die volle Rückerstattung. Danach erhält er eine weitere Mail mit dem «letzten Angebot» für einen 60-Prozent-Rabatt auf den nächsten Einkauf. Rangognini geht nicht darauf ein.

Seither herrscht Funkstille. Sein Geld dürfte er nicht mehr wiedersehen, obwohl auf der Website von Bonidashop mit einer «Geld zurück Garantie» geworben wird. Auf den Noka-Schuhen bleibt er sitzen, weil er nie eine Retouren-Etikette erhalten habe.

Viele unzufriedene Kunden

Hätte der Fitnesscenter-Betreiber die Rezensionen zu Bonidashop auf der Plattform Trustpilot gelesen, wäre ihm schnell klar geworden, dass da etwas faul sein muss. 90 Prozent der Rezensenten haben einen einzigen Stern (von 5) verliehen. Oft steht: «Achtung Betrug!» Es finden sich weitere Beispiele von Geprellten, die statt Hoka-Schuhen nur einen Noka erhalten haben und ihr Geld nie wieder sahen.

Als Bilck die niederländischen Betreiber des Bonidashop mit den Abzockvorwürfen konfrontiert, kommt eine Standardantwort, vermutlich von einem Bot: «Ihr Input ist von unschätzbarem Wert, um uns dabei zu helfen, Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren und eine bessere Erfahrung für alle unsere Kunden sicherzustellen.»

Rangognini: «Beweisfotos schicken oder schriftlich reklamieren bringt nichts». Er hat sogar weitere Beispiele für Shops, die ähnlich vorgehen – etwa vogish.ch. Domiziliert in den Niederlanden. Vermeintliche Trustpilot-Einschätzungen laut der Shop-Website: Top. Auf der Schweizer Trustpilot-Seite: Vernichtend.

Dagmar Jenni (56), Juristin und Direktorin der Swiss Retail Federation, hält fest: «Nicht jeder .ch-Shop ist schweizerisch oder wird von Schweiz aus betrieben.» Den Konsumentinnen und Konsumenten rät sie, bei Onlineshops immer das Impressum anzuschauen und Ratings wie jene von Trustpilot Schweiz zu beherzigen. Für Rangognini kommt dieser Rat zu spät.

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