Finanzwort 2018 dank Trump
Strafzölle bringen wenig, bekommen aber Preis

Das Ziel von Donald Trump ist klar: Der US-Präsident will weniger Importe, dafür mehr Exporte. Dafür setzt er besonders gegen China auf Strafzölle. Jetzt gibts für das Wort einen Preis.
Publiziert: 26.11.2018 um 10:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2018 um 13:18 Uhr
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Donald Trump stört sich an der negativen Handelsbilanz mit China. Ändern sollen das Strafzölle gegen chinesische Importe. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE

Das Publikum durfte Vorschläge einreichen, eine Jury hat gewählt: Das Schweizer Finanzwort des Jahres ist «Strafzoll». Damit kann US-Präsident Donald Trump (72) mit seinen Strafmassnahmen gegen China immerhin einen Erfolg verbuchen. Denn wie die Statistik zeigt, schiesst Trump mit den Strafzöllen aktuell ein Eigengoal: Chinesische Einfuhren in die USA sind zuletzt deutlich gestiegen. Chinas Gegenmassnahmen dagegen wirken. Das Reich der Mitte importiert weniger aus den USA.

Auch die eigene Bevölkerung macht ihrem Präsidenten einen Strich durch die Rechnung. Der amerikanischen Wirtschaft gehe es derzeit so gut, dass es sich die Konsumenten leisten könnten, mehr Geld für Auslandwaren auszugeben, so Søren Skou (54), Konzernchef der Container-Reederei Moeller-Maersk, kürzlich vor Medien.

Gift für das Wirtschafts- und Handelsklima

Die Finanzwort-Jury begründet ihre Wahl damit, dass kein anderes Thema in der Finanzwelt für mehr Aufsehen gesorgt habe. Die protektionistischen «US-Schutzzölle» seien Gift für das Klima der globalen Wirtschafts- und Handelspolitik, so die Mitteilung weiter. Nach Jahren des Abbaus von Schranken würden Trumps Massnahmen einen radikalen Wechsel bedeuten, ergänzt Jurymitglied und Finanzprofessorin Sita Mazumder.

Schliesslich zweifelt auch Thomas Pentsy von der Migros Bank am Erfolg von Trumps Strafzöllen. Mit der Massnahme will dieser bilaterale Handelsbilanzen aufbessern. Dort, wo die USA ein Defizit aufweisen. Doch Zölle könnten zwar «Handelsströme teilweise lenken und verändern». Aber sie hätten am Ende wenig Einfluss auf die Leistungsbilanz eines Landes. Wichtiger seien dabei nationale Ersparnisse und Investitionen, so der Experte.

Verantwortlich für die Wahl waren die Migros Bank und das Finanzportal Finews. Neben Mazumder und Pentsy sitzen Schriftsteller Michael Theurillat, Fintech-Unternehmer Adriano B. Lucatelli und Finews.ch-Mitgründer Claude Baumann in der Jury. (jfr)

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