China hat im Handelsstreit mit den USA die Nase vorn
Trump schiesst mit seinen Zöllen ein Eigentor

Die Rechnung von Donald Trump im Handelskrieg geht nicht auf: Trotz seiner Zölle auf China-Importe steigen die Einfuhren aus dem Reich der Mitte deutlich. Die chinesischen Zölle auf US-Produkte wiederum erreichen ihr Ziel. Chinas Importe aus den USA brechen ein.
Publiziert: 16.11.2018 um 14:39 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2018 um 16:25 Uhr
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US-Präsident Donald Trump wollte mit den Strafzöllen auf chinesischen Importen die Überflutung durch chinesische Produkte bremsen. Bisher hat er damit genau das Gegenteil erzielt – nämlich mehr China-Einfuhren.
Foto: AP

Da wollte der US-Präsident Donald Trump (72) Chinas Wirtschaft schaden. Doch ungeachtet der hohen Zölle, die er gegen Produkte aus dem Reich der Mitte verhängte, nimmt die Importflut aus China in die USA weiter zu. Der Mann, der das sagt und wissen muss, ist der Konzernchef der weltweit grössten Container-Reederei Moeller-Maersk.

«Es ist eine ironische Entwicklung», sagt Søren Skou (54) vor den Medien in Kopenhagen. «Nachdem Trump in die Offensive ging, legten die Importe aus China umso mehr zu.» Konkret erhöhten sich die China-Importe der USA im dritten Quartal um 5 bis 10 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2018.

Im Gegenzug brachen die US-Exporte nach China laut dem Moeller-Maersk-Chef um 25 bis 30 Prozent ein. Das ist genau das Gegenteil von dem, was sich Trump von seinen Straf- und Vergeltungszöllen erhoffte.

US-Konzerne horten Produkte aus China

Skou sieht mehrere Gründe, wieso Trumps Rechnung nicht wie geplant aufgeht. So gehe es der amerikanischen Wirtschaft derzeit so gut, dass es sich die Konsumenten leisten könnten, mehr Geld für Auslandwaren auszugeben. Allerdings würden auch etliche US-Grosskonzerne so viele chinesische Importe horten wie möglich, bevor weitere Tarife noch mehr einschenkten.

«Trump kann Nike, Walmart und den Regierungslagern nicht vorschreiben, dass sie nichts aus China kaufen dürfen», führt Skou aus. Die chinesischen Staatskonzerne hingegen brauchten nicht viele Signale aus Peking, damit sie die Einfuhren aus den USA hinunterfahren würden. Er warnte zudem, dass es für China einfacher sei, Ersatz für US-Produkte zu finden als umgekehrt.

Aus seiner Sicht hat Trump gar keine andere Wahl, als sich mit den Chinesen zu einigen. Noch wirke sich der Handelskrieg dieses Jahr nicht negativ auf das Moeller-Maersk-Geschäft aus. Doch für nächstes Jahr erwarte er einen rückläufigen Transpazifik-Handel. (gnc)

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