Ratenzahlungen sind verlockend: Den teuren Fernseher mit nach Hause nehmen und später in Raten abbezahlen. Momentan ist dieses Modell vor allem online verbreitet.
Bald könnte dies ganz einfach im Laden möglich sein – und zwar mit Twint. Der Zahlungsdienstleister prüfe ein mögliches Angebot, wie Radio SRF berichtet. Auch die Cembra Money Bank soll involviert sein.
Twint bestätigt, mit Swissbilling – einer Tochtergesellschaft von Cembra – an einem neuen Angebot zu arbeiten. «Es geht in erster Linie um eine kundenfreundliche, transparente Modernisierung des klassischen Rechnungskaufs», teilte ein Sprecher mit. In der entsprechenden Mitteilung vom letzten September hiess es, dass die neue Zahlungslösung diesen Sommer lanciert wird. An diesem Zeitplan halten Twint und Cembra auch fest. Mehr wollten die beiden aber nicht verraten.
Cembra trägt Risiko
Konkret soll es sich laut SRF beim neuen Angebot um ein «Buy now, pay later»-Service handeln – mit der Möglichkeit, in Raten zu zahlen. Die Cembra Money Bank trage das Ausfallrisiko der kurzfristigen Kredite. Innerhalb von Sekundenschnelle sollen die Kreditentscheide getroffen werden.
Gemäss Gregor Mägerle (48) will die Wirtschaft, dass Käufe möglichst schnell und einfach abgewickelt werden können. «Ratenzahlungen regen uns dazu an, möglichst schnell eine Entscheidung zu treffen – ohne gross zu überlegen», sagt Mägerle. Er ist Stellenleiter der Schuldenprävention Zürich.
Mit dem Kauf auf Raten ist es aber so eine Sache: «Es steckt immer ein Risiko dahinter», sagt Mägerle. Schliesslich passiert im Leben immer wieder Unvorhersehbares – wie ein Jobverlust oder eine Trennung. «Es kann sein, dass man die Raten dann nicht mehr bedienen kann.»
Überblick wahren
Bei mehreren Käufen auf Raten herrscht zudem die Gefahr, den Überblick zu verlieren. Wichtig sei deshalb, dass man die Raten ins Budget einplant. Als zusätzliche Sicherheit sollte man das Geld auch immer auf der Seite haben, um den Betrag sofort abzahlen zu können. Ist das nicht der Fall, kann es gefährlich werden.
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Bereits kleinere Beträge auf Raten zu zahlen, empfiehlt Mägerle nicht. Dabei rät die Schuldenprävention Zürich nicht per se von Ratenzahlungen ab. «Es macht beispielsweise Sinn, die Steuern in Raten zu bezahlen. Konkret heisst das, dass ich meine Steuerrechnung in zwölf Raten aufteile und mittels Dauerauftrag bezahle.» Steuern müssen aber ja auch bezahlt werden.
Vor einem Kauf auf Raten sollte man sich immer überlegen, ob dieser Sinn macht. «Nichts ist geschenkt – am Schluss muss man alles bezahlen», so Mägerle.