«Wir rechnen mit einem Stellenabbau von über 2000 Personen»
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Personalverband schockiert:«Wir rechnen mit einem Stellenabbau von über 2000 Personen»

«Es ist ein Riesenskandal»
Bankpersonal fürchtet massiven Stellenabbau

Das Ende der Credit Suisse wird die Beschäftigten hart treffen: Es steht der Abbau von vielen Tausend Stellen im Raum. Die Arbeitnehmerverbände fordern Sofortmassnahmen.
Publiziert: 19.03.2023 um 22:18 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2023 um 07:12 Uhr
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Michael von Felten vom Bankpersonalverband fordert Sofortmassnahmen.
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Für die Angestellten der Credit Suisse kommt am Sonntagabend nach einer langen Leidenszeit ein Ende mit Schrecken: Die UBS schluckt ihren Arbeitgeber. Gemäss «Wall Street Journal» könnte die UBS bei der CS mindestens 9000 Stellen streichen.

Mit der Übernahme fährt die neue Superbank in vielen Bereichen doppelspurig. Das trifft vor allem auf das Schweizer Geschäft zu, bei dem der Personalschnitt besonders radikal ausfallen dürfte. Die UBS zählt nach der CS-Übernahme allein in der Schweiz 40'000 Angestellte – knapp 17 '000 kommen von der Credit Suisse.

CS-CEO Ulrich Körner (60) spricht am späten Sonntagabend zu den CS-Angestellten an einer kurzfristig einberaumten internen Mitarbeiter-Information per Videocall. Er sagt den Angestellten unter anderem, sie hätten in den kommenden Tagen und Wochen eine wichtige Rolle zu spielen. Eine Mitarbeiterflucht wäre für die neue Superbank fatal.

Verband fordert sofortige Task-Force

«Der Schweizerische Bankpersonalverband ist sehr besorgt», sagt Michael von Felten (62) zu Blick. «Es ist klar, dass viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen und für Tausende von Mitarbeitenden die Unsicherheit bezüglich Zukunft weitergeht», führt der Präsident des Schweizerischen Bankpersonalverbands (SBPV) aus. Und er ergänzt auf Blick TV: «Es ist ein Riesenskandal.» Er fordert die sofortige Einsetzung einer Taskforce. «Es müssen Massnahmen zum Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen definiert werden.»

In dieser Taskforce sollen Vertreter der Arbeitgeber, der Personalkommission sowie der Arbeitnehmenden sitzen. Der SBPV fordert auch andere Banken, die Schweizerische Nationalbank und den Bund zu einer Teilnahme auf.

«Es braucht zusätzliche finanzielle Mittel»

Der Bankpersonalverband hat bereits den aktuellen Sozialplan der CS mitverhandelt. Im Kernstück geht es um die Unterstützung der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihrer weiteren Berufslaufbahn – ob bei der CS oder woanders. Konkret wird je nach Alter die Kündigungsfrist bis zu 12 Monaten verlängert. «Doch das wird in der jetzigen Situation nicht mehr ausreichen. Es braucht zusätzliche Massnahmen und finanzielle Mittel», so von Felten.

Die Credit Suisse hatte bereits im letzten Sommer einen radikalen Umbau samt grossem Personalabbau angekündigt. Die Bank plante, die Mitarbeiterzahl bis 2025 von 52'000 auf 43'000 zu reduzieren. Allein in der Schweiz war ein Abbau von 2000 Stellen geplant, der bereits vorangeschritten ist. Weltweit beschäftigt die CS noch gut 50'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nun zu den 74'000 UBS-Angestellten hinzukommen.

Einschränkung der Risiken

Für den SBPV ist klar: Weder die Tausenden CS-Angestellten in der Schweiz noch die Allgemeinheit dürfen für die Fehler der CS-Chefetage die Zeche zahlen.

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) SGB fordert in einer Mitteilung, dass nach dem faktischen Zusammenbruch der CS endlich Massnahmen entwickelt werden müssen, die solche Ereignisse künftig verhindern. «Die Banken müssen ausreichend Reserven haben, um die Verluste selber tragen zu können», schreibt der SGB. Es brauche Einschränkungen in Bezug auf die Risiken, die eine Bank eingehen könne.

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