Ist das die Kehrtwende für die Schweizer Musiklabels? Erstmals seit dem Jahr 2000 ist der Markt letztes Jahr nicht geschrumpft. Das gab der Label-Verband Ifpi, dem auch die Grossen der Branche wie Universal und Sony angehören, heute bekannt.
«Das ist historisch», sagt Ifpi-Geschäftsführer Lorenz Haas (45) zu BLICK. «Die Talsohle ist durchschritten.» Im Jahr 2000 machte die Branche über 300 Millionen Franken Umsatz, 2016 waren es noch knapp 85 Millionen. Das ist immerhin ein Prozent mehr als im Vorjahr.
IMAGE-ERROR (Image)Illegale Plattformen haben Nutzer verloren
Hauptverantwortlich für das Wachstum sind Streaming-Dienste wie Spotify oder Apple Music. Sie machen 27 Prozent des Gesamtmarkts aus. Wegen ihnen haben laut Haas illegale Download-Plattformen wie Bittorrent in den letzten drei Jahren die Hälfte aller Nutzer verloren.
Anders als in Südeuropa nehmen die Streaming-Dienste ihr Geld in der Schweiz vor allem dank Abos ein. Haas: «In der Schweiz machen Streaming-Dienste wie Spotify über zehnmal mehr Umsatz mit Abos als mit der Werbung, die Nicht-Abonnenten zwischen den Songs hören.» Das zeige, dass den Schweizern werbefreies Streaming viel wert ist.