Der Bitcoin wird seinem Ruf als unberechenbare Währung wieder einmal gerecht: Der Kurs der ältesten Kryptowährung befindet sich auf einer Achterbahnfahrt, wie man sie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr gesehen hat. Nach einer wochenlangen Kursrally auf über 73'000 Dollar ist der Bitcoin übers Wochenende und Anfang Woche um über 10 Prozent abgestürzt.
Am Mittwochmorgen fiel der Bitcoin sogar unter die 61'000-Dollar-Marke. In den letzten 24 Stunden hat sich der Wind allerdings gedreht. Plötzlich geniesst die Digitalwährung wieder starken Rückenwind. Am Mittwochabend und in der Nacht auf heute Donnerstag ist der Bitcoin um über 10 Prozent gestiegen – auf 67'000 Dollar am frühen Donnerstagmorgen.
Auch die zweitgrösste Kryptowährung Ethereum ist hochgradig volatil – und macht den wilden Ritt auf der Achterbahn mit dem Bitcoin mit. Ether ist zudem in den letzten 24 Stunden um 14 Prozent gestiegen, von knapp 3100 Dollar auf über 3500 Dollar.
Das steckt hinter dem Kurssprung
Der Hauptgrund für die starke Reaktion der Kryptos dürfte der Leitzinsentscheid der amerikanischen Notenbank sein. Fed-Chef Jerome Powell (71) kündigte gestern Mittwochabend an, den Zins unverändert zu lassen. Er liess aber auch durchblicken, dass er den geplanten drei Zinssenkungen im Jahr 2024 festhalten wolle. Zuletzt gab es einige Fragezeichen, weil die US-Inflationszahlen im Februar höher ausfielen als erwartet.
Dass ausgerechnet Notenbank-Chef Powell den Bitcoin beflügelt, hat eine gewisse Ironie. Ist die älteste Kryptowährung der Welt doch das Gegenstück zum klassischen Finanzsystem. Die wilde Achterbahnfahrt macht aber einmal mehr auch klar: Bitcoin bleibt kurzfristig volatil und ist ein Risikogeschäft – mit grossen Gewinnen und Verlusten ist zu rechnen.