Erholung in Sicht?
Arbeitslosenquote geht im April weiter zurück

Endlich eine Besserung in Sicht am Schweizer Arbeitsmarkt? Laut den neusten Daten gehen die Arbeitslosenzahlen zurück. Wichtigstes Auffangnetz: die Kurzarbeit.
Publiziert: 07.05.2021 um 08:09 Uhr
1/7
Zum Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) mussten im April etwas weniger in der Schweiz. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,3 Prozent.
Foto: PIUS KOLLER

Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im April weiter aufgehellt. Das zeigen die am Freitag vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) veröffentlichten Daten. Ein wichtiges Auffangnetz für viele Firmen und Arbeitnehmer bleibt in der Coronakrise die Kurzarbeit.

Ende April waren in der Schweiz bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 151'279 Personen als arbeitslos gemeldet. Das waren 6'689 weniger als im März, wie das Seco mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat wie von Ökonomen erwartet um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent.

Rückgang hat wohl saisonale Gründe

Dabei dürften beim Rückgang der Arbeitslosigkeit – wie bereits im Vormonat – saisonale Gründe mitgespielt haben, da im Frühling vor allem die Aktvität auf dem Bau anzieht und dort vermehrt Arbeitskräfte gesucht werden. Allerdings ist die um saisonbereinigte Faktoren bereinigte Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 3,1 Prozent gesunken.

Das kann als Zeichen gedeutet werden, dass sich der Arbeitsmarkt Schritt für Schritt vom Corona-Schock erholt. Bis im Januar kletterte die Arbeitslosenquote auf 3,7 Prozent nachdem sie im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Coronapandemie, im Durchschnitt sehr tiefe 2,3 Prozent betragen hatte. Im April 2020 lag die Quote im Zuge des ersten harten Lockdowns in der Schweiz auf dem jetzigen Niveau von 3,3 Prozent.

Mehr offene Stellen

Derzeit gilt es am Schweizer Arbeitsmarkt mehr Stellen zu besetzen. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich im April um 4919 auf 50'101 Stellen. Davon unterlagen 36'176 der im Juli 2018 eingeführten Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von fünf Prozent und mehr.

Dass die Arbeitslosigkeit in der Schweiz während der Krise nicht in höhere Sphären geklettert ist, hat mit dem Instrument der Kurzarbeit zu tun. Der Erhalt von Kurzarbeitsgelder hielt viele Arbeitgeber davon ab, Mitarbeitende wegen fehlender Einnahmen und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf die Strasse zu stellen.

Kurzarbeit bleibt ein starker Faktor in der Krise

Die Kurzarbeit, zu der aktuellste Daten erst für den Monat Februar verfügbar sind, zog zu Beginn des Jahres wegen den vom Bund im zweiten Corona-Lockdown ergriffenen Massnahmen wieder an. Ende Februar waren gemäss Seco-Angaben hierzulande 413'451 Personen von Kurzarbeit betroffen. Das ist verglichen mit dem Monat Januar eine Zunahme von 13'784 Personen oder ein Plus von gut 3 Prozent. Im Januar kletterte die Zahl um 36 Prozent in die Höhe

Im Februar waren 51'622 Betriebe von Kurzarbeit betroffen. Das sind 4162 Einheiten oder 8,8 Prozent mehr als im Januar. Die Zahl der ausgefallenen Arbeitsstunden stieg um 4,3 Prozent.


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.