Spar nimmt Doppeladler-Büchsli aus dem Regal
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Balkan-Knatsch um Energydrink:Spar nimmt Doppeladler-Büchsli aus dem Regal

Energydrink sorgt für Balkan-Knatsch
Spar nimmt Doppeladler-Büchsli aus dem Regal

Markus Brun aus Luzern wollte mit seinem Doppeladler-Drink die Welt erobern. In über zwei Dutzend Spar-Filialen konnte er sein Produkt verkaufen. Nun hat Spar den Energy-Drink mit dem Doppeladler wieder aus dem Regal genommen. BLICK weiss warum.
Publiziert: 10.12.2020 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2020 um 14:22 Uhr
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Markus Brun, Erfinder des Shqip King Energy Drink.
Foto: Julie Lovens
Patrik Berger

Als Xherdan Shaqiri (29), Granit Xhaka (28) und Stephan Lichtsteiner (37) am 22. Juni 2018 an der WM in Russland beim Spiel Schweiz gegen Serbien den Doppeladler machten, staunte Markus Brun (35) aus Luzern vor dem Fernseher. «Das ist wie ein Sechser im Lotto!», jubelte er.

Kein Wunder, denn die Geste ging um die Welt. Sie wurde gar zur Geste des Jahres gewählt. Grund für seine überschwängliche Freude: Brun hatte das Logo mit dem Doppeladler und die Marke Shqip King bereits am 21. April 2018 schützen lassen. Also zwei Monate vor dem geschichtsträchtigen WM-Match. «Unglaublich, da hatte ich richtig Glück», freute er sich im Gespräch mit BLICK.

Kommt bei Spar-Kunden gut an

Mittlerweile ist die Freude Ernüchterung gewichen. Weil wegen Corona viele Festivals gestrichen wurden und Szene-Bars monatelang geschlossen, gingen die Verkäufe zurück. Umso grösser die Freude, dass er bei 25 Spar-Partnern seine Dosen verkaufen durfte. In den Regionen Luzern, St.Gallen und Zürich.

Offenbar gefällt das neue Produkt in den Spar-Regalen nicht allen Kunden. Es kommt wohl zu Reklamationen. In der Spar-Zentrale in Gossau SG wird man hektisch und schreibt in einem internen Schreiben an alle Spar-Partner und Spar-Marktleiter, das BLICK vorliegt: «Vereinzelte Spar Standorte führen ein eigens beschafftes Produkt «Energy Drink Shqip King (auf Deutsch albanischer König), welches ein Logo mit einer heiklen Symbolik aufweist.»

«Die Geste ist untersagt»

Weiter schreibt Spar: «Die zu einem Doppeladler geformten Hände erinnern an den Doppeladler-Jubel einiger Schweizer Fussballnationalspieler mit albanischen Wurzeln im Spiel gegen Serbien im Jahr 2018, was zu grossen Tumulten und anschliessend zu Verwarnungen und Geldstrafen der betroffenen Spieler durch die Fifa führte. Seither ist diese Geste dort untersagt.»

Dann wird der Ton im internen Schreiben noch eindringlicher: «Weil die zum Doppeladler geformten Hände als Geste nach wie vor viel Konfliktpotenzial birgt, provozierend wirken kann und zu Missverständnis führt, hat die Spar Gruppe den Entscheid gefällt, das Produkt mit diesem heiklen Logo umgehend aus allen Märkten zu entfernen. Und zwar bis heute um 15 Uhr.» Hoppla. Das sorgt sogar in Serbien für fetten Schlagzeilen.

Kraft aus den Sozialen Medien

«Ich bin sehr enttäuscht, da ich mit Spar bereits in Verbindung war, um den Energy-Drink schweizweit zu listen. Dann kam plötzlich aus dem Nichts die Absage. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen», sagt er. In den sozialen Medien ist der Aufschrei gross. Das gibt Markus Brun Kraft, weiter zu machen. Auch in schweren Zeiten.

BLICK hat bei Spar nachgefragt: «Der Energy-Drink Shqip King ist kein offizieller Spar-Artikel und wurde daher nie von der Spar Handels AG gelistet. Das betroffene Produkt war lediglich bei fünf Spar-Franchise-Stores im Sortiment und für kurze Zeit erhältlich. Da die Symbolik auf dem Produkt negativ interpretiert werden kann und diese Symbolik auch für die Neutralität, Gleichheit und Vereinigung aller nicht förderlich ist, wurde das Produkt entfernt.»

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