Für den Schweizer Tourismus kommt es knüppeldick: Vor allem die Hotellerie ächzt unter einer Verdoppelung des Ölpreises und den vielfach höheren Strompreisen. In einer Umfrage des Branchenverbands Hotelleriesuisse gaben die Hälfte der Betriebe an, wegen den hohen Energiekosten in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten zu sein. Dies schreibt die «SonntagsZeitung». Bei einer Verdreifachung des Strompreises müssten sie ihre Türen schliessen.
Viele Hotels beziehen ihren Strom auf dem freien Markt. Gemäss der Umfrage sind die Energiekosten schon in diesem Jahr gestiegen und werden auch im kommenden Jahr um durchschnittlich 129 Prozent ansteigen: «Es werden Häuser Konkurs anmelden müssen», befürchtet Andreas Züllig, Präsident von Hotelleriesuisse.
Tiefe Margen
Am stärksten betroffen sind Betriebe, die in diesem Jahr ihre Stromlieferverträge erneuern mussten. So wie das Vier-Sterne-Haus Adula in Flims. Direktor Paul Urchs rechnet alleine für das erste Quartal 2023 mit 100'000 Franken höheren Energiekosten: «Die Margen in der Hotellerie sind schon so tief, mit den höheren Energiepreisen können wir nicht mehr rentabel arbeiten», erklärt Urchs in der «SonntagsZeitung».
Das Problem: Die höheren Kosten kann das Hotel nicht auf die Kunden überwälzen, da die Zimmerpreise für die Wintersaison bereits festgelegt sind.
Jetzt braucht es Unterstützung
Die Reserven der Betriebe sind durch die Pandemie und den Frankenschock ohnehin schon aufgebraucht. Zudem sind die Banken zurückhaltender mit neuen Kreditvergaben oder verlangten höhere Zinsen. Aufgrund der unsicheren Weltlage sind auch die Buchungen bisher unterdurchschnittlich geblieben.
Hotelleriesuisse-PräsidentZüllig fordert nun von der Politik Massnahmen, um eine Konkurswelle zu verhindern. Hilfreich wären Überbrückungskredite oder vereinfachte Verfahren, um Kurzarbeit anzumelden, sagt Züllig. (SDA/koh)