Auf einen Blick
- Golfairline fliegt täglich viermal von der Schweiz nach Dubai
- Emirates verbietet Pager und Walkie-Talkies im Gepäck
- Schweiz ist ein starker Markt für Business- und Firstclass
Er findet das Schweizer Wetter herrlich, lobt die kurzen Wege nach Bern, Interlaken oder Zermatt, und kommt aus dem Staunen nicht heraus, wie reibungslos der öffentliche Verkehr im Land fliesst. Seit drei Monaten ist Mohammad Lootah (31), Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate, Chef von Emirates in der Schweiz. Damit ist er verantwortlich für die Anbindung des «Vorzeigemarkts in Europa», wie er sagt, zum globalen Drehkreuz Dubai. Blick trifft Lootah am Firmensitz in Glattbrugg ZH, während die Lage im Nahen Osten aus dem Ruder läuft.
Bevor wir über Ihr Debüt in der Schweiz sprechen, wie beurteilen Sie den Konfliktherd Nahost?
Mohammad Lootah: Wie alle Airlines auch, umfliegen wir gesperrte Lufträume. Wir beobachten die Situation in der Region weiterhin sehr genau und stehen in Kontakt mit den zuständigen Behörden. Unsere Vorsichtsmassnahmen halten wir so lange aufrecht, wie sie notwendig sind.
Emirates hat die Vorkehrungen verschärft – mit dem Pager- und Walkie-Talkie-Verbot an Bord.
Die Sicherheit unserer Passagiere und Crews hat jederzeit oberste Priorität. Allen Fluggästen auf Flügen nach, von oder über Dubai ist die Mitnahme von Pagern und Walkie-Talkies im aufgegebenen Gepäck oder im Handgepäck untersagt. Solche Gegenstände, die im Handgepäck oder im aufgegebenen Gepäck der Fluggäste gefunden werden, werden von der Polizei in Dubai beschlagnahmt.
Vor dieser Eskalation haben sich alle gefürchtet. Droht nun der grosse Krieg in Nahost?
Da müssen Sie die Politiker fragen. Als Fluggesellschaft sind wir seit Jahrzehnten Zeuge geopolitischer Konflikte. Aber wir haben gelernt, uns anzupassen und so die Kontinuität unseres Geschäftsbetriebs zu gewährleisten.
Sie wirken recht entspannt, aber sehen das Ihre Fluggäste aus der Schweiz nicht ein wenig anders?
Ich war überrascht, die Eskalation des Nahost-Konflikts wirkte sich aktuell nicht gross auf das Buchungsverhalten unserer Schweizer Fluggäste aus. Buchungen kommen wie gewohnt rein. Es gibt ein paar Gäste, die zu einem späteren Zeitpunkt fliegen wollen. Und falls jemand seinen Anschlussflug verpassen sollte, kümmern wir uns im Dubai gut um diese Personen.
In den letzten beiden Monaten berichteten uns Emirates-Passagiere von auffällig vielen freien Sitzplätzen in Ihren Flugzeugen von Genf und Zürich nach Dubai ...
Das kann schon sein, ist aber nicht dramatisch. Die Nachfragesaisons ändern sich von Jahr zu Jahr. Reisezeiten verschieben sich. Ob es am Klima, an der Hitze liegt? Ich glaube das nicht, denn die Zahl der Schweizer Touristen, die im Sommer nach Dubai reisen, steigt stetig. Am Schluss müssen wir uns den Bedürfnissen unserer Kunden anpassen.
Sie fliegen mit einer totalen Kapazität von 1481 Sitzen aus der Schweiz nach Dubai – pro Tag. Rechnet sich das überhaupt?
Das rechnet sich. Wir sind eine kommerzielle Airline, wir müssen sicherstellen, dass wir Gewinn machen. Wenn es sich nicht rechnen würde, würden wir das Angebot auch nicht aufrechterhalten. Wir fliegen derzeit einmal täglich mit der A380, dazu kommen drei weitere tägliche Boeing-777-Verbindungen aus der Schweiz nach Dubai. Der Vorteil dieser Grossraumflugzeuge ist, dass bei uns fast immer etwas frei ist, während unsere Konkurrenten mit kleineren Maschinen dies nicht bieten können.
Per 2. Juli 2024 hat Emirates Mohammad Lootah (31) zum neuen Länderchef für die Schweiz berufen. Der Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate steuert vom Firmensitz in Glattbrugg ZH aus das Schweiz-Geschäft der Golfairline. Vor seinem Umzug in sein neues Zuhause in der Stadt Zürich war Lootah in verschiedenen Managementpositionen im Nahen Osten tätig, darunter in Dubai, Riad, Kuwait, Jordanien und zuletzt als Länderchef in Israel. Emirates ist seit 32 Jahren in der Schweiz präsent. Mit dem Airbus A380 und der Boeing-777-Flotte fliegt die Fluggesellschaft je zweimal täglich von Genf und Zürich nonstop zu ihrem globalen Drehkreuz Dubai.
Per 2. Juli 2024 hat Emirates Mohammad Lootah (31) zum neuen Länderchef für die Schweiz berufen. Der Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate steuert vom Firmensitz in Glattbrugg ZH aus das Schweiz-Geschäft der Golfairline. Vor seinem Umzug in sein neues Zuhause in der Stadt Zürich war Lootah in verschiedenen Managementpositionen im Nahen Osten tätig, darunter in Dubai, Riad, Kuwait, Jordanien und zuletzt als Länderchef in Israel. Emirates ist seit 32 Jahren in der Schweiz präsent. Mit dem Airbus A380 und der Boeing-777-Flotte fliegt die Fluggesellschaft je zweimal täglich von Genf und Zürich nonstop zu ihrem globalen Drehkreuz Dubai.
Dann gehören freie Sitze zu Ihrem Geschäftsmodell?
Wir orientieren uns an der Dynamik des Geschäfts. Unsere Kunden schätzen, dass sie bei uns nicht zusammengepfercht sitzen müssen. Wenn wir Plätze einfach füllen möchten, wäre das sehr einfach. Dann würden wir dem Geschäftsmodell anderer Airlines folgen. Aber das wollen wir nicht. Wir investieren in das Produkt und die Servicequalität. Die Qualität ist uns wichtiger als die Quantität.
Sie bezeichnen die Schweiz als einen «Schlüsselmarkt». Weil Sie hier am meisten abschöpfen können?
Die Schweiz ist einer der ersten Märkte, in denen Emirates tätig wurde. Seit über 30 Jahren sind wir nun schon hier. Wir fühlen uns der Schweiz verpflichtet. Unsere neuesten Kabinenprodukte lancieren wir zuerst in der Schweiz, bevor wir sie in anderen Märkten einführen. Die neue Vier-Klassen-Boeing-777 mit neuen Premium-Economy-Sitzen und unserer neuesten Businessclass haben wir zuerst in Genf und seit Oktober ab Zürich angeboten. Die Schweiz ist ein starker Markt für unser Business- und Firstclass-Angebot.
Kommen wir zur Frage zurück.
Schweizer Kundinnen und Kunden sind sehr kaufkräftig, sie legen hohen Wert auf Qualität. Und vergessen Sie nicht: Die Schweiz ist ein Wirtschaftszentrum in Europa. Es gibt eine Menge Geschäftsleute, die zwischen der Schweiz und Dubai hin- und herfliegen. Deren Zahl wächst enorm. Dubai ist für Ferienreisende und Geschäftsleute auch ein Drehkreuz, um weiter entfernte Destinationen wie Mauritius und Thailand sowie in Fernost anzusteuern.
Bei der jährlichen Skytrax-Auswertung der besten Airlines der Welt schafft es Emirates auf Platz 3. Das Essen habe aber Luft nach oben. Erstaunt Sie das?
Ich finde unsere Bordgastronomie hervorragend. Es gibt überall Raum für Verbesserungen. Auch wir als Premium-Airline können niemals sagen, jetzt ist das Maximum erreicht und gut ist.
Sie sind verantwortlich für vier Flüge täglich nach Dubai. Wird es Ihnen da nicht langweilig im Job?
(Lacht.) Die ersten drei Monate hier in der Schweiz waren alles andere als langweilig. Ich muss jetzt dafür sorgen, dass das neue Kabinenprodukt gut aufgenommen wird. Trotz begrenzter Anzahl von Flugzeugen ist es eine enorme Herausforderung, die grosse Anzahl von Sitzplätzen ausreichend zu füllen. Dann steht die Eröffnung unseres neuen Emirates Stores in Genf an.
Machen Sie auch Homeoffice in Dubai oder wohnen Sie fix in der Schweiz?
Ich bin nach Zürich gezogen. Ich liebe es, durch die Bahnhofstrasse an den Bürkliplatz am See zu schlendern. Sie haben ein wundervolles Land. Ich mag den Regen, die grüne Natur und freue mich auf den Schnee im Winter. Ich möchte unbedingt Skifahren lernen, habe eine Wette bereits am Laufen (lacht): Ich beurteile die Team-Performance danach, wie gut ich Ski fahren lerne.