Da bahnt sich ein gigantischer Hahnenkampf in der Tech-Szene an. Elon Musk (52), der schwerreiche Unternehmer hinter Firmen wie Tesla, SpaceX oder Neuralink, hat den ChatGPT-Entwickler OpenAI verklagt.
Der Vorwurf: OpenAI sei jetzt ein profitorientiertes Unternehmen. Das ist aus Sicht von Musk insofern problematisch, als er 2015 ein Mitgründer von OpenAI war und damals definiert wurde, dass künstliche Intelligenz (KI) «zum Wohle der Menschheit» beitragen solle. Jetzt profitiere aber nicht die Menschheit, sondern Grossinvestor Microsoft, argumentiert Musk.
Er war bereits 2018 bei OpenAI ausgestiegen. Kurz zuvor warnte er bereits, dass KI «gefährlicher als Atomwaffen» sein könnte.
OpenAI kontert scharf
OpenAI hat sich zwar formell noch nicht zur Klage geäussert. In einem internen Memo von OpenAI-Streategiechef Jason Kwon, das CNBC vorliegt, sagt dieser aber: «Wir glauben, dass die Behauptungen in dieser Klage auf Elons Bedauern darüber zurückzuführen sind, dass er heute nicht mehr in das Unternehmen involviert ist.»
Kwon setzt noch einen obendrauf. Musk sei durchaus ein gewichtiger Investor in den Anfängen von OpenAI gewesen, wie von dessen Anwälten in der Klage hervorgehoben wird. Die Rede ist von 44 Millionen US-Dollar an Investmentgeldern. Doch habe Musk laut Kwon damals auch angedeutet, dass er «die volle Kontrolle mittels eine Mehrheitsbeteiligung» anstrebe und einmal auch versucht habe, OpenAI mit Tesla zu fusionieren. Beides wurde verworfen.
OpenAI-Chef Sam Altman (38) bezeichnete Musk im selben Memo als einen seiner Helden, fügte jedoch zu, dass er «die alte Version seines Mitbegründers vermisst».
Musk hat sich mit der Twitter-Übernahme und sehr weit rechts liegenden politischen Positionen zuletzt wenig Freunde in der Silicon Valley gemacht. OpenAI dagegen hat spätestens mit der Veröffentlichung von ChatGPT im Jahr 2022 gigantischen Erfolg erlebt. Die Martkbewertung liegt aktuell bei über 80 Milliarden Dollar. Das ist doppelt so viel wie Twitter.