OpenAI-Chef Sam Altman (38) plant eine Mega-Expansion, wie sie die Welt noch nie gesehen hat. Sage und schreibe sieben Billionen Dollar – fast zehn Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts – sucht Altman für einen kühnen Plan: Er will mit Geldgebern ein neues Zeitalter der KI-Chip-Produktion eröffnen.
In Finanz- und Fachkreisen wird gemunkelt, dass im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) etwas Bahnbrechendes entwickelt worden sei, von dem die breite Öffentlichkeit noch nichts weiss. Etwas, das so folgenreich und gewaltig ist, dass Altman sogar die Kühnheit besitzt, darüber nachzudenken, sieben Billionen Dollar aufzubringen, um ein KI-Unternehmen zu gründen.
«Es ist schwer zu begreifen, aber niemand würde dies auch nur in Erwägung ziehen, wenn er nicht etwas erreicht hätte, das die ganze Welt grundlegend umgestalten würde», schreibt der KI-Experte Rowan Cheung auf X. «Und die Leute denken, KI sei eine Blase.» Cheungs KI-Newsletter «The Rundown AI» verfügt über eine halbe Million Abonnenten.
Billionen-Investitionen nötig
Für den weltweiten Umbau der Halbleiterproduktion führt Altman Gespräche mit möglichen Investoren, darunter sei auch die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate, berichtete das «Wall Street Journal» am Donnerstag. Eine Sprecherin von OpenAI bestätigte demnach, dass das Unternehmen bemüht sei, die weltweite Chip-Produktion anzukurbeln.
Hochleistungsfähige Computerchips sind die technische Voraussetzung für auf Massendaten basierende Anwendungen Künstlicher Intelligenz, wie etwa ChatGPT. Die Produktion wird derzeit von einer Handvoll Unternehmen dominiert. Neben dem taiwanischen TSMC-Konzern und den US-Unternehmen Nvidia und Intel verfügt kaum jemand über die entsprechende Technologie. Die nötigen Investitionen, um den Rückstand aufzuholen, gehen in die Billionen.
Mehr zu Sam Altman
Gigantisches Vorhaben
Viele Staaten sind darum bemüht, eigene Produktionsstätten für Hightech-Halbleiter aufzubauen. Die dafür zugesagten staatlichen Mittel scheinen im Vergleich zu Altmans Vorhaben allerdings gering: Das «Wall Street Journal» geht von Kosten von sieben Billionen Dollar aus, um die Pläne umzusetzen. Das entspricht fast einem Zehntel der globalen Wirtschaftsleistung – und ist mehr als das Doppelte des zusammengenommenen Werts der beiden wertvollsten Unternehmen der Welt, Apple und Microsoft.
Dem Zeitungsbericht zufolge traf sich der OpenAI-Chef mit hochrangigen Regierungsvertretern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie dem Chef des japanischen Investmentkonzerns Softbank, Masayoshi Son, sowie Vertretern von TSMC.
Die Idee ist demnach, mit dem Geld von Investoren TSMC für den Bau dutzender Chipfabriken zu bezahlen. Nach Angaben der OpenAI-Sprecherin will das Unternehmen weiterhin auch die US-Regierung informiert halten. (mit AFP)