Einkaufstouristen im Glück
Der Zoll-Stempel weicht dem digitalen Ausfuhrschein

Einkaufstouristen sorgen oft für Stau an der Grenze. Jeder Kassenbeleg muss am Zoll manuell abgestempelt werden. Damit soll nun bald Schluss sein. Es kommt der digitale Ausfuhrschein.
Publiziert: 08.02.2022 um 14:16 Uhr
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Deutschland will den Einkaufstourismus für Schweizer attraktiver machen.
Foto: imago images/Geisser

Der Einkaufstourismus soll attraktiver werden. Das will Deutschland mit der Einführung des digitalen Ausfuhrscheins erreichen. Bisher mussten Schweizer Einkaufstouristen jeden Kassenbeleg oder Ausfuhrschein manuell am Zollamt abstempeln lassen, um die Mehrwertsteuer zurückzuerhalten. Nun soll dem langen Warten an der Grenze ein Ende gemacht werden.

Was ist ein Ausfuhrschein?

Schweizer können in Deutschland steuerfrei einkaufen. Für jede Besorgung in einem Laden des Nachbarlandes bekommen sie die Mehrwertsteuer zurückerstattet.

Vor Ort im Geschäft zahlt man zwar den vollen Preis, erhält dafür aber einen Ausfuhrschein. Wird dieser später vom Zoll gestempelt, kann mit dem Ausfuhrschein die Umsatzsteuer zurückgefordert werden.

In Deutschland gilt seit dem 1. Januar 2020 eine Untergrenze von 50 Euro pro Einkauf. Das bedeutet, Schweizerinnen und Schweizer erhalten nur dann die Mehrwertsteuer zurück, wenn der Einkauf mehr als 50 Euro beträgt.

Schweizer können in Deutschland steuerfrei einkaufen. Für jede Besorgung in einem Laden des Nachbarlandes bekommen sie die Mehrwertsteuer zurückerstattet.

Vor Ort im Geschäft zahlt man zwar den vollen Preis, erhält dafür aber einen Ausfuhrschein. Wird dieser später vom Zoll gestempelt, kann mit dem Ausfuhrschein die Umsatzsteuer zurückgefordert werden.

In Deutschland gilt seit dem 1. Januar 2020 eine Untergrenze von 50 Euro pro Einkauf. Das bedeutet, Schweizerinnen und Schweizer erhalten nur dann die Mehrwertsteuer zurück, wenn der Einkauf mehr als 50 Euro beträgt.

Nach jahrelanger Weigerung hat vergangene Woche die deutsche Regierung einen wichtigen Schritt gemacht. Der Haushaltausschuss des Bundestages hat die finanziellen Mittel für das Projekt des digitalen Ausfuhrscheins gesprochen, berichtet das «St. Galler Tagblatt».

Wer künftig einen elektronischen Ausfuhrschein vorweisen kann, muss nicht länger bei den Beamten vorbei, um den Beleg abstempeln zu lassen. Bis das Projekt umgesetzt ist, könnte es aber noch dauern.

«Bisher ein Bürokratie-Monster»

Die Einführung des Digitalprodukts soll vor allem auch als Entlastung für den Detailhandel und Zoll-Beamte dienen. Denn bis vor Corona wurden jedes Jahr 16 Millionen Ausfuhrscheine abgestempelt. Die Papierform erwies sich als «wahres Bürokratie-Monster», sagte Claudius Marx, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee zur Zeitung.

Händler mussten teils ganze Lagerhallen anmieten, nur, um die Millionen von gedruckten Dokumenten für die Finanzverwaltung zu archivieren. Mit dem digitalen Ausfuhrschein würde das Papier-Chaos am Zoll abnehmen. Wie genau Schweizerinnen und Schweizer beim Shopping in Konstanz oder Lörrach vorgehen müssten, ist noch nicht abschliessend geklärt. Denkbar ist, dass es eine eigene App für die digitalen Ausfuhrscheine geben wird. (mrl)

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