Die UBS hat mit der Übernahme der Credit Suisse auch die Folgen des Skandals um die Pleite der New Yorker Finanzfirma Archegos übernommen. Und bekommt nun die happige Rechnung präsentiert: 388 Millionen US-Dollar. Dies, nachdem die Aufsichtsbehörden in der Schweiz, den USA und Grossbritannien den Fall aufgearbeitet haben.
Im Rahmen der Einigung stimmte die Credit Suisse der Zahlung von 269 Millionen Dollar an die US-Notenbank und von 119 Millionen Dollar an die britische Aufsichtsbehörde für Finanzdienstleistungen zu, wie die Behörden sowie die UBS selbst am Montagabend mitteilten. Analysten sind von einer deutlich tieferen Busse ausgegangen.
Halbjahresgewinn aufgefressen
Die damalige Credit Suisse hat einen Verlust von 5 Milliarden Franken eingefahren, weil der Kunde Archegos Capital Management in die Insolvenz rutschte. Das hatte Folgen: Fast der gesamte Halbjahresgewinn wurde deshalb aufgefressen.
Der Hedgefonds hatte sich so richtig mit Aktienwetten verspekuliert, die mit Krediten finanziert waren. Auch US-Banken waren davon betroffen. Am meisten verloren hat aber die Credit Suisse.
Korrekturmassnahmen angeordnet
Das 2021 von der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (Finma) eröffnete Enforcementverfahren gegen die CS werde mit dieser Einigung abgeschlossen, hiess seitens der Behörde. Sowohl das Federal Reserve als auch die Finma hätten Korrekturmassnahmen angeordnet, die sich auf das Kredit-, Liquiditäts- und nichtfinanzielle Risikomanagement beziehen.
Gleichzeitig habe die Finma ein Enforcementverfahren gegen eine ehemalige CS-Führungsperson eröffnet, hiess es am Montag. Zur Identität dieser Person oder zu Einzelheiten des Verfahrens äussere sie sich nicht.