Einer war VR-Präsident von GC
Das waren die Swiss-Chefs der letzten Jahrzehnte

Fünf CEOs hatte die Swiss, seit sie 2002 an den Start ging. Schnell wird klar, dass Frankfurt und die neue Konzernmutter noch nie weit von Zürich weg waren.
Publiziert: 23.02.2024 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2024 um 10:33 Uhr
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André Dosé wird 2002 zum ersten Swiss-CEO.
Foto: Keystone
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Donnerstagabend ging die Überraschung über die Newsticker: Die Swiss kündigte den Abgang ihres CEOs an. Der bisherige Chef Dieter Vranckx (51) wird in die Geschäftsleitung der Lufthansa Group berufen und verlässt seine Spitzenposition bei der Schweizer Airline per 1. Juli 2024. Wer die Historie der Swiss genauer unter die Lupe nimmt, merkt schnell: Die kurze Flugstrecke von Zürich nach Frankfurt – zur Lufthansa-Zentrale – ist für einen Swiss-CEO nicht aussergewöhnlich.

André Dosé

Nach der Insolvenz der Swissair wird die Regionalairline Crossair im März 2002 zur Swiss International Air Lines AG umfirmiert. Der Schweizer André Dosé (66) rutscht so in die Rolle des ersten Geschäftsführers der neuen nationalen Fluggesellschaft. Nach nur zwei Jahren tritt der Gründungs-CEO unter Druck aber zurück. Ein Strafverfahren wegen zwei früheren Crossair-Flugzeugabstürzen in Bassersdorf ZH und Nassenwil ZH werden ihm zum Verhängnis.

Später nimmt der frühere Pilot verschiedene Mandatsstellen an. Unter anderem ist er zwei Jahre lang Verwaltungsratspräsident der Zürcher Grasshoppers. Seit 2018 ist er Präsident der Erdgas-Transportgesellschaft Swissgas.

Christoph Franz

Am 1. Juli 2004 übernimmt der Deutsche Christoph Franz (63) die Spitzenposition des abtretenden Dosé. Die Swiss schreibt damals immer noch stark rote Zahlen. Franz saniert die Airline und fädelt die schrittweise Übernahme durch die Lufthansa ein.

Nach fünf Jahren ruft der Mutterkonzern Franz in die Geschäftsleitung nach Deutschland, von 2011 bis 2014 ist er sogar CEO der Lufthansa Group. Danach ist er neun Jahre lang Verwaltungsratspräsident des Pharma-Riesen Roche. Heute ist Franz noch im Verwaltungsrat der Zürich Versicherung sowie der Stadler Rail.

Harry Hohmeister

2009 nimmt der Deutsche Harry Hohmeister (59) die Führung bei der Swiss in die Hand. In seiner Obhut präsentiert die Schweizer Lufthansa-Tochter ihr neues Logo und zieht sich vom Euroairport in Basel zurück. Nach sieben erfolgreichen Jahren wechselt auch er in die Lufthansa-Geschäftsleitung nach Frankfurt, wo er noch bis Mitte 2024 sitzen wird.

Thomas Klühr

Harry Hohmeister übergibt das Steuer 2016 an den deutschen Lufthansa-Funktionär Thomas Klühr (62). Vier Jahre lang kehrt Ruhe um die Airline ein. Dann kommt die Corona-Pandemie: Klühr, der schon 2019 in den Ruhestand treten wollte, macht aufgrund der Krise weiter. Nach fünf Jahren bei Swiss und über 30 Jahren in der Lufthansa-Gruppe tritt Klühr 2020 dann überraschenderweise zurück. Auch weil der Vorstand zu diesem Zeitpunkt noch keinen Ersatz bereit hat, sorgt die Ankündigung für Stirnrunzeln.

Dieter Vranckx

Dieter Vranckx (51), zuvor Geschäftsführer der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines, führt ab Januar 2021 die Swiss aus der Pandemie. Und das erfolgreich. Später kann der Schweiz-Belgier nach langem Hin und Her auch die Abschlüsse mehrerer Gesamtarbeitsverträge feiern.

Die Meldung vom Donnerstag untermauert, dass der natürliche Karriereweg eines erfolgreichen Swiss-Chefs in die Konzernleitung der Lufthansa führt. Wer übernimmt in Kloten ZH? Das ist jetzt die Preisfrage.

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