Tesla-Chef Elon Musk (46) ist ein begnadeter Verkäufer. Der Mann weiss sich zu inszenieren wie kaum ein Zweiter. So auch in der Nacht auf heute. Hunderte Journalisten aus aller Welt sind ins kalifornische Hawthorne gereist. Angekündigt war die Präsentation des ersten Lastwagens der Marke Tesla.
Der wahre Star des Abends war aber der rote Flitzer, den Musk zur Überraschung aller aus dem Elektro-Truck fuhr. Was für ein tolles Auto! Ein Raunen ging durch die Halle. Erst recht, als Musk die Eckdaten des neuen Roadsters verkündete: Er soll auch bei Autobahngeschwindigkeit eine Reichweite von 1000 Kilometern erreichen.
Schneller als ein Bugatti
Das Auto ist über 400 km/h schnell und beschleunigt in 1,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Preis ist ein Frontalangriff auf Porsche: 200’000 Dollar. Wer dereinst mit dem Roadster unterwegs sein will, muss zudem 50’000 Dollar anzahlen.
Der Elektroflitzer aus dem Silicon Valley, der ab 2020 zu kaufen sein soll, stellt alles Bisherige in den Schatten. Zum Vergleich: Ein Bugatti Veyron braucht 2,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ein nicht minder exklusiver McLaren P1 2,8 Sekunden. Nur kosten die beiden rund zehnmal mehr.
Nichts als Ärger mit Model 3
Bleibt nur zu hoffen, dass der Roadster dann auch wirklich gebaut wird. Zuletzt hatte Tesla vor allem für Negativschlagzeilen gesorgt. Beim Bau des Tesla Model 3, mit dem Musk den Massenmarkt erobern will, geht so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann. Sehr zum Ärger der Abertausenden Kunden, die bereits eine Anzahlung geleistet haben.
Die Produktion läuft bei weitem nicht auf Hochtouren, phasenweise mussten die Autos von Hand gefertigt werden. Mittlerweile wurde gar bekannt, dass sie ohne Sitze an die Händler ausgeliefert wurden, weil es Probleme mit den Zulieferern gab. Die Händler mussten die Sitze dann selber einbauen, bevor die Fahrzeuge an die Kunden gingen. Premium ist irgendwie anders.
Auf den Mond will er auch noch
Ausgerechnet jetzt präsentiert Musk zwei Prestigeprojekte an einem Tag! Alles nur ein PR-Trick, um von den wahren Problemen abzulenken und die Investoren zu besänftigen? 2019 sollen die ersten E-Trucks auf den Strassen rollen. 2020 rollt dann der Roadster aus den Fabrikhallen. Die haben übrigens noch nicht einmal die nötigen Baubewilligungen. Ein bisschen viel, was sich Elon Musk da vorgenommen hat. Und zum Mond fliegen will der Tausendsassa ja auch noch …