«Versteckte Preiserhöhungen»
Konsumentenschutz verlangt Abschaffung von dynamischen Preismodellen

Der Konsumentenschutz wirft den Schweizer Skigebieten versteckte Preiserhöhungen und Intransparenz vor. Die Organisation hat nun eine Erhebung zur Skisaison 2023/2024 publik gemacht.
Publiziert: 20.03.2024 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 11:35 Uhr
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Lange Schlangen wie hier an der Talstation in Andermatt gibts vor allem an Wochenenden.
Foto: Keystone

In den Schweizer Skigebieten hat sich der Trend hin zu flexiblen Preisen in dieser Saison deutlich verstärkt. Das sogenannte «dynamische Preismodell» ist nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Sehr zum Ärger von vielen Skifahrerinnen und Skifahrern.

Der schweizerische Konsumentenschutz hat die Entwicklung in diesem Winter untersucht. Die Erhebung beweist das Gefühl des (Ski-)Volkes: Die Skipässe sind an Wochenenden, Feiertagen und in den Schulsportferien tatsächlich am teuersten. «Hinzu kommt, dass sie bei Skigebieten ohne Höchstpreis auch sehr intransparent sind», schreibt der Konsumentenschutz in seiner Mitteilung vom Mittwoch.

Wann die Preise am stärksten steigen

Konkret sind die Preise von neun Schweizer Skigebieten mit dynamischem Preismodell beobachtet worden. «Rund zwei, drei Wochen vor dem Skitag beginnen die Preise, rascher zu steigen, wobei in den letzten sechs, sieben Tagen der grösste Preisanstieg stattfindet», schreibt der Konsumentenschutz. Dies betrifft vor allem die Feiertage, die Schulsportferienzeit und die Wochenenden. An Wochentagen falle der Preisanstieg oftmals geringer aus.

Hilfreich wäre es gemäss dem Konsumentenschutz, wenn die Skigebiete «zumindest einen Höchstpreis festgelegt haben». Wer ein Ticket kaufen möchte, wisse dann immerhin, ob er bereits nahe an der Schmerzgrenze ist. Fünf der neun beobachteten Skigebiete haben in diesem Winter keinen solchen Höchstpreis für ihre Tickets kommuniziert.

Intransparent und versteckte Preiserhöhungen

Diese Intransparenz prangert der Konsumentenschutz an: «Wir verlangen von Skigebieten mit dynamischen Preismodellen, die Preisentwicklung saisonübergreifend transparent zu machen.» Grundsätzlich solle es die flexiblen Preise aber gar nicht mehr geben: «Der Konsumentenschutz fordert die Skigebiete auf, auf dynamische Preismodelle zu verzichten und diese nicht für versteckte Preiserhöhungen zu missbrauchen.»

Für die Organisation sind fixe Preise immer noch die beste Wahl. «Sie sind verlässlich, transparent, können verglichen werden und bestrafen nicht diejenigen, welche nicht die Möglichkeit haben, im Januar unter der Woche auf die Piste zu gehen.» (nim)

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