Wer sagt nein zu 8 Milliarden Dollar? Charles Feeney (89). Der Geschäftsmann gab in den letzten vier Jahrzehnten über 8 Milliarden US-Dollar für Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen, Universitäten und Stiftungen aus.
Den Traum des grossen Geldes hat sich Feeney schon lang erfüllt. Er gründete 1960 Duty Free Shoppers, einen Laden, den es mittlerweile in jedem grösseren Flughafen gibt. Obwohl er Milliarden machte, lebt Feeney sehr bescheiden. Er wolle geben, während er lebt, statt eine Stiftung nach seinem Tod zu hinterlassen. «Wenn ich das Geld schon nicht mitnehmen kann, wieso soll ich es nicht weggeben, entscheiden wofür es eingesetzt wird und die Resultate miterleben?», sagt Feeney gegenüber «Forbes».
Eine Million für die Pension
Feeney legte für sich und seine Frau je eine Million beiseite. Den Rest des Geldes spendete er anonym. Als seine ausserordentlichen Spenden bekannt wurden, inspirierte er Bill Gates und Warren Buffet zum «Giving Pledge». Das ist eine Kampagne, welche die Reichsten motivieren will, mehr als die Hälfte ihres Reichtums vor ihrem Tod zu spenden. «Chuck ist ein Vorbild für uns alle», sagt Warren Buffett. Auch Bill Gates ist begeistert: «Chuck gab ein Weg für uns alle vor und ist selbst gleich das positive Beispiel.»
Am 14. September 2020 unterschrieb er gemeinsam mit seiner Frau jene Dokumente, die das Ende seiner Organisation Atlantic Philantropies bedeuten. Diese tätigte jeweils für ihn die Spenden. Die Organisation hatte zeitweise bis zu 300 Angestellten und tätigte risikoreiche, aber wirkungsvolle Spenden. Das Ende der Organisation dieses Jahr war von langer Hand geplant. Denn nun ist das ganze Geld ausgeschossen, so «Forbes».
Kein Mafia-Geld
Unter anderem gab Feeney 3,7 Milliarden für die Bildung aus. Ausserdem gingen 870 Millionen an Menschenrechte und soziale Veränderung, 62 Millionen an Initiativen, die die Todesstrafe in den USA abschaffen wollen. 76 Millionen Organisationen, die sich für die Krankenversicherung Obamacare einsetzen oder 700 Millionen für die Unterstützung des Gesundheitssektors.
Feeney spendete auch an seine alte Universität Cornell. Und das alles anonym. Laut «People» hatte der Vertreter von Atlantic Philantropies Mühe, die Zuständigen von Cornell davon zu überzeugen, dass es sich nicht um Geld der Mafia handle. (lui)