Dubai-Auswanderer Remo Stoffel über Kritiker in der Schweiz
Anschuldigungen als Konkurskandidat «haben sehr belastet»

Wenn er in der Schweiz ist, dann nur noch zum Ferien machen in Graubünden. In einem Interview spricht der umstrittene Investor Remo Stoffel über Vals, den beigelegten Steuerstreit und seine Pläne.
Publiziert: 17.12.2022 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2022 um 21:29 Uhr
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Remo Stoffel, Investor und Unternehmern aus Graubünden, ...
Foto: Sobli

Vals-Investor Remo Stoffel (45) katapultierte sich mit dem Kauf der Immobilienfirma Avireal aus der Konkursmasse der Swissair schlagartig in den erlauchten Kreis der Schweizer Wirtschaftselite. Doch handelte er sich damit auch jede Menge Ärger ein. Mit seinen Geschäftspartnern ebenso wie mit den Steuerbehörden.

Der Höhepunkt des Ärgers: Im August 2019 sitzt Stoffel für vier Tage in Untersuchungshaft. Die Festnahme erfolgte vielleicht auch deshalb, weil der umtriebige Investor, der in Vals mit 381 Meter den höchsten Turm Europas realisieren wollte, kurz zuvor angekündigt hatte, dass er mitsamt der Familie nach Dubai auswandern werde.

Stoffel ist stolz auf sein Vals-Projekt ...

Dort lebt Stoffel nun mit Gattin Manuela Pesko, erfolgreiche Schweizer Ex-Snowboarderin, und seinen vier Kindern, kommt nur noch für Ferien in die Schweiz. Gegenüber der «Südostschweiz» räumt Stoffel heute ein, dass vor allem die Anschuldigungen gegenüber seiner Person ihn «schon sehr belastet» hätten: «Zwölf Jahre lang wurde ich als Steuerbetrüger und Konkurskandidat hingestellt in der Öffentlichkeit.»

Nun aber schaue er nach vorn. Zum Beispiel, wie er sein Projekt und Hotel «7123» in Vals GR weiter entwickeln kann. Stolz sei er: «Wir haben ein Produkt geschaffen, das Gäste dazu bringt, in Vals jene hohen Zimmerpreise zu bezahlen, die auf diesem Niveau üblich sind.» Weiterentwickeln könne er das Hotel nur, wenn eine Mehrheit im Ort dafür sei. Ein konkretes Ausbauprojekt gebe es folglich nicht.

... und schwärmt von Dubai

Über Dubai kann Stoffel nur schwärmen, wie er der «Südostschweiz» sagt. «In Dubai schaut man eher darauf, was man machen kann, als darauf, was dagegen sprechen könnte.» Der Multimillionär betreibt dort eine Unternehmung für den Gebäudeunterhalt mit inzwischen 10'000 Mitarbeitenden. In Dubai laufe alles hochtechnologisiert. Das sei übrigens ein Punkt, der ihm mit Blick auf die Schweiz Sorgen bereite.

«In der Schweiz verhindern Bedenken und Datenschutzgesetze, dass wir bei den neuen Technologien richtig Gas geben», sagt Stoffel. «Ich habe hier wirklich grosse Sorgen, dass wir früher oder später hier abgehängt werden.» (uro)

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