Der Unternehmer Remo Stoffel (41) will mit dem geplanten welthöchsten Hotel in Vals GR hoch hinaus. Doch derzeit befindet er sich in einem Tief: Nach zwei Jahren Vorabklärung führt die auf Wirtschaftskriminalität spezialisierte Zürcher Staatsanwaltschaft III eine Untersuchung wegen Verdachts auf Steuerbetrug gegen Stoffel.
Dies bestätigte der leitende Staatsanwalt Peter Pellegrini der «NZZ am Sonntag». Das Zürcher Steueramt hatte im Oktober 2016 eine Anzeige wegen Steuerbetrugs gegen den Immobilieninvestor eingereicht. Die Zürcher Staatsanwaltschaft III ist auf komplexe Wirtschaftsdelikte spezialisiert und hat grosse Fälle wie das Swissair-Grounding oder die Erb-Pleite bearbeitet.
Der Anzeige des Zürcher Fiskus gingen umfangreiche und langjährige Strafuntersuchungen der Eidgenössischen Steuerverwaltung ESTV voraus. Gestützt auf 800 Bundesordner mit Ermittlungsakten hat die ESTV einen Untersuchungsbericht verfasst.
Angeblich 150 Millionen nicht versteuert
Er kooperiere mit der Justiz, teilte Stoffel der «NZZ am Sonntag» mit. Bei der Untersuchung der Staatsanwaltschaft handle es sich um ein Vorverfahren, betonte er. Im Fokus stehen Verrechnungssteuern in der Höhe von angeblich 150 Millionen Franken, die beim Kauf einer Immobilientochter der Swissair nicht beglichen worden sein sollen.
Vor drei Jahren kündigte Stoffel an, er werde das mit 381 Metern welthöchste Hotel in seinem Heimatdorf Vals ohne Bankkredite realisieren. Mit der damals ebenfalls angekündigten Fertigstellung bis 2019 wird aber wohl nichts. Noch ist wegen geologischen Probleme nicht einmal der Standort festgelegt.
Das bislang höchste Hotel befindet sich in den Arabischen Emiraten. Das Gevora Hotel im Ahmed Abdul Rahim Al Attar Tower misst 358 Meter. (gnc)