Die Website der «Coop Wohngenossenschaft» kommt im typischen Coop-Auftritt daher. Das Logo prangt auf der Seite, die Website ist in den bekannten Orangetönen gehalten. Es heisst, es sollen 1000 neue Wohnungen auf dem Swissmill-Areal entstehen.
Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich mit Interesse an einer zukünftigen Wohnung könnten sich melden. Wer jetzt auf eine schöne Genossenschaftswohnung mit Blick auf die Limmat hofft, wird aber bitter enttäuscht. Denn das Angebot ist ein Fake.
Coop distanziert sich
In einem Tweet vom Mittwoch distanziert sich Coop klar von der «Coop Wohngenossenschaft». «Wir werden rechtliche Schritte einleiten», sagt eine Sprecherin gegenüber Blick. Wer die Website erstellt hat, ist nicht bekannt. Deshalb wird der Detailhändler eine Anzeige gegen Unbekannt einreichen. Wegen unlauteren Wettbewerbs und Verletzung des Immaterialgüterrechts.
Der Ursprung könnte ein Streit sein, der bereits letztes Jahr begann. So gab es neben der Swissmill-Mühle 15 Wohnungen. Den Mieterinnen und Mietern wurde aber letztes Jahr gekündigt.
Statt Wohnungen baut Coop dort aktuell Büros sowie Labore für Getreide und Mehl für Swissmill. Zudem ist ein zweites Gleis geplant. «Die betrieblichen Anpassungen sind nötig, um den Standort im Sihlquai mit seinen Arbeitsplätzen zu sichern», sagt eine Sprecherin.
Petition eingereicht
Da der Wohnraum in Zürich sowieso schon knapp ist, war der Aufschrei gross. Zwei Wohnhäuser wurden letztes Jahr im Mai illegal besetzt, wie das Onlineportal «Nau.ch» schreibt. Mit einer Petition wurden Unterschriften gesammelt. Gebracht hat es wohl nicht viel: Der Umbau befindet sich momentan in vollem Gange.
Nun wird vermutet, dass die damaligen Hausbesetzer oder die Verantwortlichen der Petition die «Coop Wohngenossenschaft» ins Leben gerufen haben. Mit den ehemaligen Mieterinnen und Mietern hat Coop aber eigentlich eine einvernehmliche Lösung gefunden. Sie durften länger bleiben und sind mittlerweile alle ausgezogen.