Diese Landesteile wurden von anderen Nationen aufgekauft – der letzte erst gerade 2014
Als Amerika den Russen Alaska für einen Spottpreis abkaufte

Mit dem Kauf der grössten Insel der Welt würde sich Donald Trump definitiv in die Geschichtsbücher eintragen. Dabei haben bereits viele Präsidenten vor ihm grosse Landesteile gekauft. Einer sogar erst gerade im Jahr 2014.
Publiziert: 08.01.2025 um 16:32 Uhr
|
Aktualisiert: 08.01.2025 um 17:36 Uhr
Die USA kauften Alaska von Russland ab – und das zu einem heute lächerlichen Preis.
Foto: Anadolu via Getty Images

Auf einen Blick

  • USA kauften mehrere Territorien, darunter Louisiana, Florida und Alaska
  • Motive für Landkäufe waren strategisch, militärisch und wirtschaftlich
  • Grösster Landkauf: Louisiana 1803 für 15 Millionen Dollar (heute 272 Millionen)
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_249.JPG
Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Donald Trump (78) ist heiss auf Grönland. Er will – wie bereits in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident – das dänische Territorium kaufen. Gestern Dienstag stattete sein Sohn Donald Trump Jr. (47) der grössten Insel der Welt einen Besuch ab.

Trump wäre bei weitem nicht der erste, der einen Landesteil einer anderen Nation kaufen würde. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass bereits viele seiner Vorgänger das Territorium der USA vergrösserten – zum Teil zu einem Spottpreis. Wir zeigen dir fünf spannende Gebietskaufe der letzten 222 Jahre.

1803 – der grösste Landkauf der Geschichte

Foto: Getty Images/AWL Images RM

Mit dem Louisiana-Kauf im Jahr 1803 tätigte die USA den grössten Landeserwerb der Geschichte. Für damals 15 Millionen Dollar (das wären heute 272 Millionen Dollar) ergatterten sich die Vereinigten Staaten über 2,1 Millionen Quadratkilometer Land der französischen Kolonie. Diese erstreckte sich von New Orleans im Süden bis hin zur kanadischen Grenze.

Dem damaligen US-Präsidenten Thomas Jefferson ging es vor allem um den strategisch wichtigen Hafen von New Orleans. Das Gebiet erstreckt sich über 15 US-Bundesstaaten und verdoppelte damals das Territorium der USA. Heute macht der Louisiana-Deal fast ein Viertel des heutigen Staatsgebietes aus.

1819 – Florida

Foto: Shutterstock

Für den Kauf von Florida zückte die US-Regierung 1819 erneut ihr Scheckbuch. Dieses Mal ging das Geld an Spanien. Im Verkauf inbegriffen waren zudem die südlichen Teile der heutigen Bundesstaaten Alabama, Mississippi und Louisiana. Heute steht beispielsweise die Metropole Miami im südlichsten Teil der USA.

Der Preis? Fünf Millionen Dollar. Heute wären das circa 121 Millionen. Schnell wird klar, dass die Vereinigten Staaten in der Vergangenheit gerne Geld für zusätzliches Land ausgegeben haben.

1867 – Alaska

Foto: Anadolu via Getty Images

Knapp 50 Jahre später ging einer der berühmtesten Landes-Deals über die Bühne. Die Amerikaner zahlten Russland 7,2 Millionen Dollar in Gold für Alaska. Heute entspricht das etwa 125 Millionen Dollar. Viele hielten den Alaska-Kauf unter Präsident Andrew Johnson für unnötig.

Einige Jahre später stellte sich allerdings heraus, dass sich grosse Gold- und Erdölvorkommen in der arktischen Region befinden. Die USA bekamen ein äusserst wertvolles Gebiet also zum Spottpreis. Kritische Stimmen gibt es aber auch heute noch. Trotz der Bodenschätze sprechen manche Ökonomen von einem Verlustgeschäft. 

1917 – die Amerikanischen Jungferninseln

Das letzte Mal hat die USA während dem Ersten Weltkrieg ein grösseres Territorium ergattert. Der Verkäufer hiess damals ausgerechnet Dänemark. Seit dem 17. Jahrhundert gehörten dem Königreich 50 Inseln in der Karibik. Sie waren unter dem Namen «Dänisch Westindien» bekannt. Am 31. März 1917 erwarb die USA die Inselgruppe für 25 Millionen Dollar. 

Heute kennt man das Gebiet als die Amerikanischen Jungferninseln. Die Motive der USA für den Deal waren überwiegend militärischer Natur. Präsident Woodrow Wilson hatte Angst, dass die Deutschen Dänemark besetzen und dessen Kolonien als Basis für Angriffe auf den Panamakanal nutzen würden.

2014 – Vanua Levu (Fidschi)

Foto: Shutterstock

Auch heutzutage gibt es immer noch Nationen, die andere Landesteile kaufen. So beispielsweise in Ozeanien. Der ehemalige Präsident von Kiribati, Anote Tong (72) hat im Jahr 2014 vorsorglich eine Ersatzheimat für die 120'000 Bewohnerinnen und Bewohner gekauft. Kiribati ist stark bedroht vom Klimawandel. Tong war skeptisch, dass die Ressourcen und Finanzen ausreichen, um die Infrastruktur auf der Insel dem Klimawandel anzupassen.

Deshalb kaufte der Präsident rund 20 Quadratkilometer der grossen Fidschi-Insel Vanua Levu, 2000 Kilometer von Kiribati entfernt. Das Gebiet soll acht Millionen Dollar gekostet haben. Der Inselstaat ist das zweite Land nach den Malediven, das sich eine Ersatzheimat gesichert hat.


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.