Mit 14,3 Millionen Franken ist UBS-Chef Sergio Ermotti der derzeit bestbezahlte CEO der Schweiz. Ebenfalls mehr als 10 Millionen Franken haben die Chefs von Roche, Novartis und Richemont in ihren Lohntüten.
Doch sind sie auch die teuersten Chefs? Nicht unbedingt. Denn im Verhältnis zum Gewinn, den ihre Firmen erzielten, arbeiteten Ermotti & Co. relativ günstig: Ermottis 14,2 Millionen machen nur 0,23 Prozent des 6,2-Milliarden-Franken-Gewinnes der UBS aus.
Novartis-Chef Jimenez hat das beste Lohn-Gewinn-Verhältnis
IMAGE-ERRORNovartis-Chef Joe Jimenez zwackte den Aktionären des Pharmariesen sogar nur 0,07 Prozent vom Gewinn ab. Dank Firmenverkäufen betrug dieser letztes Jahr 17,4 Milliarden Franken, Jimenez verdiente 11,3 Millionen. Damit ist der Amerikaner der günstigste CEO der Schweiz: Kein anderer hat ein besseres Lohn-Gewinn-Verhältnis.
Zur Discount-Fraktion zählen auch die Chefs von Nestlé, Syngenta, Swisscom, Roche und Swiss Re. Ihr Salär verschlingt deutlich weniger als 0,2 Prozent des Unternehmensgewinnes.
Der teuerste Chef wurde entlassen
Weniger vorteilhaft fällt die Rechnung für die Aktionäre von Credit Suisse, OC Oerlikon, Sunrise und Dufry aus. Sie alle schrieben letztes Jahr rote Zahlen, dennoch zahlten sie den Chefs zum Teil fürstliche Saläre.
Das schlechteste Lohn-Gewinn-Verhältnis aller CEO hat OC-Oerlikon-Chef Brice Koch. Der Industriekonzern fuhr letztes Jahr einen Verlust von 418 Millionen Franken ein, dennoch erhielt Koch 4,2 Millionen Franken. Die Quittung erhielt er noch am Tag der Ergebnispublikation: Er wurde entlassen.
Mildernde Umstände für den CS-Chef
Auf dem Papier noch schlechter fällt die Rechnung für CS-Chef Tidjane Thiam aus. Er läuft aber ausser Konkurrenz. Den CS-Verlust von 2,9 Milliarden Franken brockten ihm seine Vorgänger ein. Und sein Salär von 18,9 Millionen Franken enthält eine Entschädigung von 14,3 Millionen für entgangene Boni bei seinem früheren Arbeitgeber.
Keine mildernden Umstände gibt es hingegen für Bracken Darrell, den Chef von Logitech. Mit einem Lohn von 6 Millionen Franken flossen zwei Drittel des Gewinnes des Computerzubehör-Herstellers in seine Taschen. Damit ist er der teuerste CEO bei den Firmen mit schwarzen Zahlen.
Ebenfalls ein schlechtes Lohn-Gewinn-Verhältnis haben die Chefs der Privatbank Julius Bär, der Finanzfirma GAM und Medizinaltechnikers Straumann. Bär-Chef Boris Collardi kostet die Aktionäre knapp 5 Prozent des Reingewinnes. Die Chef von GAM und Straumann zwacken mehr als 3 Prozent für sich ab.