Jetzt ist es also amtlich! In der Schweiz steigen die Strompreise im nächsten Jahr so stark wie befürchtet. Im Schnitt wird Strom für Privathaushalte und Gewerbe um 27 Prozent teurer. Doch dieser Durchschnittswert sagt nichts über das Stromglück oder Strompech in einzelnen Gemeinden. Denn die Unterschiede sind teilweise gewaltig.
Das zeigt sich in den offiziellen Stromtarifen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom), die gestern die Preise für 2023 für alle Kommunen in der Schweiz kommuniziert hat.
Schock in Oberlunkhofen
Pech haben Gemeinden wie Oberlunkhofen AG oder Richigen BE. In der kleinen Ortschaft, einem Teil der Gemeinde Worb BE, ist der Strom so teuer wie nirgendwo sonst in der Schweiz. Hier kostet die Kilowattstunde Strom den Verbraucher 70,78 Rappen. Das sind satte 177 Prozent mehr als noch in diesem Jahr.
Noch grösser dürfte der Schock in Oberlunkhofen sein: Hier kostet die Kilowattstunde gemäss Elcom zwar «nur» 58,11 Rappen. Der Aufschlag von 284 Prozent aber ist Schweizer Rekord!
1. Tarif für die Netznutzung: Preis für den Stromtransport über das Leitungsnetz vom Kraftwerk bis ins eigene Haus. Er wird bestimmt durch die Kosten für das Netz, also für den Bau sowie den Betrieb und den Unterhalt sowie den Kosten für die Systemdienstleistungen, welche für die Netzstabilität notwendig sind. Im Netztnutzungstarif sind auch die Kosten für die Winterreserve enthalten. Diese fällt 2025 deutlich tiefer aus.
2. Energietarif: Der Preis für die gelieferte elektrische Energie. Diese Energie erzeugt der Netzbetreiber entweder mit eigenen Kraftwerken oder kauft sie von Lieferanten ein.
3. Abgaben ans Gemeinwesen: Kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren. Darunter fallen etwa Konzessionsabgaben oder lokale Energieabgaben.
4. Netzzuschlag: Er beinhaltet Bundesabgaben zur Förderung der erneuerbaren Energien, die Stützung der Grosswasserkraft sowie für ökologische Sanierungen der Wasserkraft. Die Höhe der Abgabe wird jährlich vom Bundesrat festgelegt. Diese liegt derzeit beim gesetzlichen Maximum von 2,3 Rp./KWh.
Der Energietarif und der Netznutzungstarif sind die preisbestimmenden Komponenten des Strompreises. Sie machen den grössten Anteil aus.
1. Tarif für die Netznutzung: Preis für den Stromtransport über das Leitungsnetz vom Kraftwerk bis ins eigene Haus. Er wird bestimmt durch die Kosten für das Netz, also für den Bau sowie den Betrieb und den Unterhalt sowie den Kosten für die Systemdienstleistungen, welche für die Netzstabilität notwendig sind. Im Netztnutzungstarif sind auch die Kosten für die Winterreserve enthalten. Diese fällt 2025 deutlich tiefer aus.
2. Energietarif: Der Preis für die gelieferte elektrische Energie. Diese Energie erzeugt der Netzbetreiber entweder mit eigenen Kraftwerken oder kauft sie von Lieferanten ein.
3. Abgaben ans Gemeinwesen: Kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren. Darunter fallen etwa Konzessionsabgaben oder lokale Energieabgaben.
4. Netzzuschlag: Er beinhaltet Bundesabgaben zur Förderung der erneuerbaren Energien, die Stützung der Grosswasserkraft sowie für ökologische Sanierungen der Wasserkraft. Die Höhe der Abgabe wird jährlich vom Bundesrat festgelegt. Diese liegt derzeit beim gesetzlichen Maximum von 2,3 Rp./KWh.
Der Energietarif und der Netznutzungstarif sind die preisbestimmenden Komponenten des Strompreises. Sie machen den grössten Anteil aus.
Kraftwerk im Dorf
Das Stromglück der Schweiz liegt in der kleinen Walliser Gemeinde Gondo. Hier kommt der Strom für 8,49 Rappen pro Kilowattstunde aus der Steckdose. Beziehungsweise vom grossen Wasserkraftwerk. «Wir haben mit dem Kraftwerk langfristige Konzessionsverträge», sagt Gemeindepräsident Daniel Squaratti (38) zu Blick. «Wir beziehen den Strom zu Gestehungskosten und zum Teil sogar gratis.»
Da die Gewerbebetriebe in Gondo etwas mehr für den Strom bezahlen, geht es den Privaten in Gondo sogar noch besser. In den Haushalten sorgt der Strom für sagenhaft günstige 6,6 Rappen pro Kilowattstunde für Licht, Musik oder saubere Wäsche. «Dieser Strompreis ist Teil unserer Standortförderung», so Squaratti.
Geschickte Planung
Auch in der Gemeinde Geltwil AG dürften die 221 Einwohner aufgeatmet haben, als sie von den Stromtarifen erfahren haben. Hier bleibt der Strompreis unverändert, einzig der Tarif für die Netznutzung steigt leicht an. Mit einem Gesamtpreis von 15,56 Rappen pro Kilowattstunde schafft es die kleine Aargauer Gemeinde noch knapp in die Top Ten der günstigsten Gemeinden in der Schweiz.
Grund dafür ist laut dem Stromversorger Elektra Geltwil eine geschickte Planung. Die Gemeinde hat den gesamten Strom für 2023 bereits vor drei Jahren eingekauft. Damals war der Strompreis deutlicher günstiger als heute.
Die Bandbreite der Stromtarife in der Schweiz ist enorm. Das hat unter anderem damit zu tun, dass es statt weniger grosser Stromversorger in der Schweiz insgesamt 630 Netzbetreiber gibt. Von ganz kleinen, die nur ein paar Haushalte beliefern bis zu grossen Anbietern mit einigen Hunderttausend Kunden. All diese sind frei darin, wo und wie sie den Strom beschaffen.
Das kostet es mehr
So versorgt etwa das EWZ die Stadt Zürich mit Strom aus den eigenen Speicherseen und Flusskraftwerken. Die Folge: Der Stromtarif steigt nur minim. Im Gegenteil etwa zu Oberlunkhofen, wo die Gemeinde zu spät auf den Strompreisanstieg reagiert hat und nun die Energie teuer auf dem freien Markt einkaufen muss.
Im Extremfall steigen die Stromkosten für einen Haushalt um fast 3000 Franken. Im Schweizer Schnitt geht es auch weniger extrem. So hat die Elcom berechnet, wie viel mehr ein typischer Schweizer Haushalt mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden pro Jahr im nächsten Jahr drauflegen muss.
Ein vierköpfiger Haushalt bezahlt nächstes Jahr für den Strom 27 Rappen pro Kilowattstunde, also 5,8 Rappen pro Kilowattstunde mehr als 2022. Heisst konkret: Die Stromrechnung erhöht sich im Jahr um 261 Franken. Das schenkt ein. Schweizweit.