Schweizerinnen und Schweizer sind ein Volk von Wanderern. SAC-Hütten sind in den warmen Monaten ihr zweites zu Hause. Eine Erfrischung nach dem happigen Aufstieg? Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dieses Jahr sieht es damit schlecht aus.
Denn den 153 SAC-Hütten geht das Wasser aus. Ein Winter ohne viel Schnee und ein warmer Frühling haben die Wasservorräte für Berghütten wegschmelzen lassen. Das berichtet die «SonntagsZeitung». Nun droht gewissen Hütten gar die Schliessung.
Mineral fürs Zähneputzen
Denn statt wie in normalen Jahren liegt bereits jetzt kein Schnee mehr in Bereich der Hütten. Kein Wunder, dass das Wasser dann knapp wird. Zuweilen muss man schon Mineralwasser kaufen, um sich überhaupt die Zähne putzen zu können. Ganz zu schweigen von einer erfrischenden Dusche.
«Dort, wo normalerweise ein drei bis fünf Meter hoher Schneehaufen steht, ist heute nichts», sagt Hüttenwart Gino Andermatten der Britanniahütte oberhalb von Saas-Fee VS zur «SonntagsZeitung». «So einen trockenen Sommer hatten wir noch nie», sagt er. Und: «Eigentlich hoffen wir ja immer auf schönes Wetter, doch jetzt wäre etwas Regen gut.»
Schliessungen drohen
18’000 Liter fasst sein Wasserreservoir. Normalerweise genügt das für 12 Tage. Doch heuer sieht es schlecht aus. Falls es nicht bald einmal kräftig regnet, droht das Schlimmste: Die Hütte muss geschlossen werden. Das droht nicht nur im Wallis. Sondern auch im Tessin und in Graubünden.
Gewisse Hüttenwarte haben nun reagiert. Wer Wasser braucht, der muss bezahlen. Einen halben Liter gibts für 5 Franken. Die 1,5-Liter-Flasche für stolze 12 Franken. Hitzige Gespräche mit den Gästen sind da vorprogrammiert. (pbe)