Die eine Grossbank präsentiert starkes Quartalsergebnis, die andere morgen ihre Umbaupläne
Bei der UBS ist mehr als das Lachen gewinnend

Die UBS legt ein starkes Quartalsergebnis vor, weist einen Gewinn von über 1,7 Milliarden Franken aus. Die Bank hat ein solides Geschäftsmodell, das muss die CS hingegen erst finden.
Publiziert: 26.10.2022 um 08:02 Uhr
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Hat gut lachen: UBS-Chef Ralph Hamers präsentiert ein starkes Quartalsergebnis.
Foto: Philippe Rossier
Christian Kolbe

Davon können die Aktionäre der Credit Suisse im Moment nur träumen: Trotz garstigem Umfeld mit hoher Inflation, sinkenden Aktienmärkten und steigenden Zinsen legt die andere Schweizer Grossbank, die UBS, ein starkes Ergebnis vor, verdient von Juli und September mehr als 1,7 Milliarden Franken. Das ist zwar weniger als vor einem Jahr, aber viel mehr als bei der CS zu erwarten ist: Auf der anderen Seite des Paradeplatzes dürfte es auch im dritten Quartal einen Verlust geben, es wäre der vierte in Folge.

Im Gegenzug schwärmt UBS-Chef Ralph Hamers (56) in der Medienmitteilung zum Quartalsergebnis vom «hochgradig Kapital generierenden Geschäftsmodell» seiner Bank. Er sei zuversichtlich, dass die UBS den «Aktionären weiterhin attraktive und nachhaltige Renditen bieten könne».

UBS hat die Kosten im Griff

Genauso ein Geschäftsmodell sucht die CS seit Monaten. Eines, das nicht nur Kosten verursacht, sondern auch so viele Erträge einspielt, dass unter dem Strich wieder mal ein Gewinn herausschauen könnte.

Stichwort Kosten: Diese sind bei der UBS im dritten Quartal um sechs Prozent gesunken. Bei der CS ist das Gegenteil der Fall. «Die Kosten bei der CS werden weiter steigen, auch weil in diesem Jahr aufgeschobene Bonuszahlungen fällig werden», ist Andreas Venditti (50), Bankanalyst bei Vontobel, überzeugt.

Noch eine andere Zahl bei der UBS lässt aufhorchen: In der Vermögensverwaltung, dem Kerngeschäft der UBS, sind der Bank 17 Milliarden Franken an Neugeld zugeflossen. Bei der CS geht es dagegen eher darum, zu verhindern, dass in der kritischen Lage Gelder abfliessen.

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Im Börsenkurs spiegelt sich die Krise der CS

Falls das der Fall sein sollte, so landen diese auf alle Fälle nicht bei der UBS. «Im Zusammenhang mit dem starken Neugeldzufluss der UBS lassen sich keine direkten Schlüsse auf einen Abfluss bei der CS ziehen. Das ist bestenfalls eine Vermutung», erklärt Venditti. Und Michael Klien (45), Analyst bei der Zürcher Kantonalbank, ergänzt: «Ein Kunde bei der CS wird kaum zu der anderen Schweizer Grossbank wechseln. Sondern eher zu einer Kantonalbank oder zu einer ausländischen Konkurrentin.»

An der Börse ist die Meinung über die beiden Grossbanken gemacht: Die UBS-Aktie hat seit Jahresbeginn nur acht Prozent verloren, die Titel der CS dagegen 47 Prozent. Immerhin: Seit Anfang Oktober hat sich die CS-Aktie deutlich erholt. Die Aktionäre scheinen also die Hoffnung zu haben, dass die Bank-Spitze um Präsident Axel Lehmann (63) und CEO Ulrich Körner (59) am Donnerstag einen glaubwürdigen Plan vorlegt, wie die CS wieder aus der Krise kommen könnte.


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