Die Chefin von Ikea Schweiz im BLICK-Interview
«Fleischbällchen wirds weiter geben»

Die Zahlen von Ikea Schweiz sind gut, sogar so gut wie noch nie. Doch um weiter zu wachsen, muss Ikea aufräumen. Wie, das erklärt Ikea-Schweiz-Chefin Simona Scarpaleggia im Interview mit BLICK.
Publiziert: 30.10.2018 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2018 um 20:54 Uhr
Ikea Schweiz mit mehr als einer Milliarde Umsatz
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Chefin von Ikea Schweiz im BLICK-Interview:Ikea Schweiz mit mehr als einer Milliarde Umsatz
Christian Kolbe

Das Geschäft mit schwedischen Möbeln zum selber Zusammenbauen läuft gut: Ikea hat im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende August) in der Schweiz einen Umsatz von 1,097 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und ein Rekordergebnis. Besonders stark gewachsen Ikea im Online-Geschäft und bei den Dienstleistungen.

Keine Zeit mehr, um Möbel zusammenzubauen

Im Moment sind vor allem Transportdienstleistungen gefragt, denn immer mehr Leute haben kein Auto mehr, kaufen aber trotzdem ihre Möbel bei Ikea. Doch andere Dienstleistungen wie etwa der Zusammenbau von Möbeln gewinnen immer mehr an Bedeutung: «Wir erleben gerade einen radikalen Wandel der Kundenbedürfnisse», sagt Ikea-Schweiz Chefin Simona Scarpaleggia (59) im Interview mit BLICK. Das Do-it-yourself, also das selber zusammenbauen der Möbel werde zwar Teil der Ikea-Kultur bleiben, «aber wir müssen mehr Dienstleistungen anbieten. Denn die Leute haben immer weniger Zeit und sind deshalb an sinnvollen Dienstleistungen interessiert». 

Fleischbällchen bleiben trotz Vegi-Hotdog

Dazu gehört auch, dass sich die Ikea-Mitarbeiter vom Verkäufer zum Wohn-Berater wandeln müssen. Nur so haben sie und Ikea eine Chance im sich radikal ändernden Einkaufsverhalten: «Die Kunden wechseln nahtlos von einem Verkaufskanal zum nächsten, in rasender Geschwindigkeit – da müssen wir mithalten können», so Scarpaleggia. 

Auch das Gastro-Geschäft bei Ikea verändert sich – und bleibt ein wichtiger Umsatzpfeiler. Der Bereich Food erreichte gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 2,4 Prozent auf 71 Millionen Franken. «Auf Klassiker wie der traditionelle Hotdog oder die schwedischen Fleischbällchen müssen die Leute auch in Zukunft nicht verzichten», beruhigt Scarpaleggia. «Doch die Essgewohnheiten ändern sich, also bieten auch wir mehr vegetarische oder vegane Gerichte an. Viele sind heute Flexitarier, so flexibel sind wir auch.» So flexibel, dass bereits jeder 10. Hotdog, der bei Ikea über den Tresen geht, ein vegetarischer ist. 

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