Die Möbelbranche räumt auf, Ikea räumt ab: Das Möbelhaus hat im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende August) in der Schweiz einen Umsatz von 1,097 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies trotz neuer Konkurrenz von XXXLutz in der Schweiz und Onlinehändlern wie Home24.ch.
«In einem schwierigen Umfeld konnten wir unsere Verkäufe in den Einrichtungshäusern minim steigern, während wir vor allem im Onlinebereich und bei den Services weiterhin stark wachsen», kommentiert Schweiz-Chefin Simona Scarpaleggia (59) die Zahlen.
Wachstumstreiber Internet: Die Bereiche Onlinegeschäft (73,5 Millionen Franken Umsatz) wuchsen um 21 Prozent und Services (33 Millionen Franken) um zwölf Prozent. Allerdings beträgt der Anteil Onlineverkäufe am Gesamtergebnis lediglich 7.7 Prozent. Scarpaleggia erklärt sich dennoch zuversichtlich. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und sehen, dass sich unsere Investitionen in die digitale Befähigung unserer Mitarbeitenden, in Services und ins Onlinegeschäft auszahlen», so die Ikea-Chefin.
Mit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres Anfang September änderte sich einiges bei Ikea in Spreitenbach AG. Den Rundgang durch alle Abteilungen des Einrichtungshauses gibt es nicht mehr. Der spezielle Bodenbelag, der die rund zwei Kilometer Strecke bis zur Kasse führte, ist auch nicht mehr da. Weitestgehend entfernt sind die typischen Einkaufshilfen: Bleistifte, Bestellzettel und Lineale, die bislang im Laden verteilt hingen.
Stapelweise Ikea-Kataloge an jeder Ecke sind auch Geschichte. Statt den gewohnten Hinweistafeln werden in den nächsten Wochen sieben Multimedia-Terminals im Laden installiert, die den Kunden bei der Orientierung helfen. Ein Pilottest, sagt Ikea-Schweiz-Chefin Simona Scarpaleggia. «Die Kunden werden nicht mehr durchgeschleust, das ist eine Revolution für Ikea in der Schweiz.» Wände wurden herausgerissen, weil die Kunden schneller zur Kasse kommen wollen.
Der Pilot basiert auf einer Auswertung von 25’000 Kundenfeedbacks. Die Hälfte der Kunden kauft heute gezielt ein und will keine Umwege gehen. Ein Fünftel kürzte schon vor dem Umbau ab, um Zeit zu sparen. In den nächsten zwölf Monaten werde noch das ein oder andere ausprobiert. Dann werde ausgewertet, heisst es. Nehmen die Ikea-Fans die Neuerungen an, dann werden sie schweizweit installiert, so der Plan. (uro)
Mit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres Anfang September änderte sich einiges bei Ikea in Spreitenbach AG. Den Rundgang durch alle Abteilungen des Einrichtungshauses gibt es nicht mehr. Der spezielle Bodenbelag, der die rund zwei Kilometer Strecke bis zur Kasse führte, ist auch nicht mehr da. Weitestgehend entfernt sind die typischen Einkaufshilfen: Bleistifte, Bestellzettel und Lineale, die bislang im Laden verteilt hingen.
Stapelweise Ikea-Kataloge an jeder Ecke sind auch Geschichte. Statt den gewohnten Hinweistafeln werden in den nächsten Wochen sieben Multimedia-Terminals im Laden installiert, die den Kunden bei der Orientierung helfen. Ein Pilottest, sagt Ikea-Schweiz-Chefin Simona Scarpaleggia. «Die Kunden werden nicht mehr durchgeschleust, das ist eine Revolution für Ikea in der Schweiz.» Wände wurden herausgerissen, weil die Kunden schneller zur Kasse kommen wollen.
Der Pilot basiert auf einer Auswertung von 25’000 Kundenfeedbacks. Die Hälfte der Kunden kauft heute gezielt ein und will keine Umwege gehen. Ein Fünftel kürzte schon vor dem Umbau ab, um Zeit zu sparen. In den nächsten zwölf Monaten werde noch das ein oder andere ausprobiert. Dann werde ausgewertet, heisst es. Nehmen die Ikea-Fans die Neuerungen an, dann werden sie schweizweit installiert, so der Plan. (uro)
Ikea will vermehrt in die Städte
Auch mit dem Gastro-Geschäft ist sie zufrieden. Der Bereich Food erreichte gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 2,4 Prozent auf 71 Millionen Franken. «Zehn Prozent der Hotdogs, die wir für einen Franken verkaufen, sind bereits vegetarisch.» Das sei eine sehr schnelle Anpassung an die Kundenbedürfnisse. «Normalerweise dauert es viel länger, um so einen Wechsel zu erzielen.»
Wie sieht die Zukunft von Ikea aus? «Weg von den grossen Möbelmärkten auf den ehemaligen Kartoffeläckern hin zu den Kunden in die Stadtzentren. Da werden Sie in den nächsten Jahren noch viel mehr von Ikea sehen», sagt Scarpaleggia zu BLICK.