Die Arbeitsmarkt-Studie 2019 von Jobcloud in Zusammenarbeit mit dem Link Institut bringt es ans Licht: Bei der Jobsuche gibt es einen tiefen Röstigraben zwischen Bewerbern aus der Deutschschweiz und der Romandie.
Jobsuchende aus der Deutschschweiz kommen laut der Studie mit weniger Bewerbungen zum Traumjob als Welsche. Konkret: Personen aus der Westschweiz bewerben sich gut doppelt so häufig wie Personen aus der Deutschschweiz. In Zahlen: Romands verschickten durchschnittlich 30 Bewerbungen, die Deutschschweizer deren 13, bis sie einen neuen Job gefunden haben.
Ältere müssen sich häufiger bewerben
Auch beim Alter der Bewerber gibt es grosse Unterschiede: Ältere Personen bewerben sich doppelt so häufig wie junge: Jobsuchende im Alter von 24 Jahren verschickten durchschnittlich 12 Bewerbungen im Jahr. Personen im Alter von 45 Jahren schrieben durchschnittlich 25 Bewerbungen, bis sie wieder eine Anstellung bekamen.
Auch unter den Grossstädten gibt es deutliche Abweichungen: Im Raum Zürich (16 Bewerbungen) und in Basel (15 Bewerbungen) bewirbt man sich etwa viel häufiger als in Bern (9). Am meisten Bewerbungen müssen Jobsuchende im Raum Genf abschicken, bis sie einen Job haben: 32 Stück.
«Deutschschweizer bewerben sich selektiver»
«Der Arbeitsmarkt in Genf scheint kompetitiver zu sein als in anderen Schweizer Grossstädten. Um den Traumjob zu finden, braucht es mehr Bewerbungen», sagt Davide Villa, CEO von Jobcloud. Er hat aber auch noch eine andere Erklärung: «Es kann auch sein, dass sich die Deutschschweizer selektiver bewerben als die Romands.»
Die Befragung wurde durch Online-Interviews erhoben. Dabei wurden in der deutschen Schweiz und in der Romandie Personen zwischen 16 und 60 Jahren befragt. Insgesamt wurden 2556 Interviews geführt. 1357 mit aktiv und passiv Jobsuchenden sowie 1199 mit Personen, die nicht auf Jobsuche sind. Die Befragung wurde im Frühjahr 2019 durchgeführt. (pbe)