Jungfernfahrt des autonomen Migros-Lieferroboters
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«Migronomous»:Jungfernfahrt des autonomen Migros-Lieferroboters

Ganz autonom mit 30 km/h
Dieses Wägeli liefert bald Migros-Säcke aus

Migros, der Liftbauer Schindler und das Start-up Loxo testen erstmals einen autonomen, elektrobetriebenen Lieferservice. Im Rahmen eines Pilotversuchs liefert ein fahrerloses Fahrzeug Bestellungen aus einer Migros-Filiale in Ebikon LU zum Firmencampus des Liftbauers.
Publiziert: 08.02.2023 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2023 um 18:48 Uhr
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Lara Amini (30), Mitgründerin von Loxo, legt selbst Hand an bei der Präsentation von «Loxo Alpha».
Foto: keystone-sda.ch
Dren Eshrefi und Ramona Baumann

Schweizer Premiere im luzernischen Ebikon. Bei eisiger Kälte liefert «Loxo Alpha» am Mittwochmorgen zum ersten Mal auf eigene Faust Migros-Einkäufe an Schindler-Mitarbeitende aus. «Loxo Alpha» ist ein Fahrzeug mit Elektroantrieb – und ohne Fahrer! Der autonome Lieferroboter soll die Lieferlogistik in der Schweiz revolutionieren.

Migros, Schindler und das Start-up Loxo starten diese Woche ihren 6-monatigen Pilotversuch mit dem Namen «Migronomous». Laut den Machern ist es das erste Mal, dass ein solcher selbständiger Lieferdienst auf Schweizer Strassen unterwegs ist.

Er ist kein Bolide

Der Lieferroboter ist ungefähr mannshoch, glänzt schwarz-weiss und erinnert in seiner Form an einen überdimensionalen Schuhkarton. Die Scheinwerfer geben dem Roboter einen leichten Retro-Look. An diesem Mittwochmorgen startet er seine Jungfernfahrt vom Migros-Parkplatz zum Schindler-Campus.

Der Roboter reagiert auf die anderen Verkehrsteilnehmer, wartet ihre Abfahrt ab, spurt mittels Lichtsignal ein und nimmt anschliessend die Abbiegung. Selbst die richtigen Warnzeichen weiss er anzuzeigen, um sich in den bestehenden Verkehr einzugliedern.

Das alles im Schritttempo. Was zu einem Stau von fünf Fahrzeugen führt – deren Fahrer die Situation belächeln. Der Roboter kann auch schneller, ein Bolide ist er aber bei weitem nicht, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 30 km/h.

Bis zu 64 Migros-Taschen

In der Testphase legt er die 500 Meter zum Schindler-Campus unter Überwachung zurück. Schon bald soll er aber ganz auf sich alleine gestellt sein. Vor dem Schindler-Gebäude kommt der «Loxo Alpha» zum Stillstand und die maximale Liefermenge von 64 Migros-Taschen kann entladen werden. Drei Schindler-Mitarbeiterinnen demonstrieren dies mittels der Eingabe eines personalisierten Codes. Danach tritt der Roboter die Heimreise an und ist bereit, weitere Bestellungen auszuliefern.

Das Ziel der Technologie ist nicht eine ganzheitlich unabhängige, digitalisierte Spedition. Hier geht es um die letzten Meter der Logistik. Die Post trägt die Pakete nicht mehr ganz bis zur Haustüre, der Alltagseinkauf spielt sich zunehmend im digitalen Raum ab. Für die Schindler-Mitarbeitenden in Ebikon ist das in den kommenden sechs Monaten bereits Realität – dereinst könnte die Technologie in der ganzen Schweiz zum Einsatz kommen.

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