Laut einer Langzeitstudie der Universität St. Gallen geht der Einkaufstourismus langsam zurück. Während der Schweizer Detailhandel im Jahr 2017 noch 9 Milliarden Franken durch den Einkaufstourismus verloren hat, sind es in diesem Jahr «nur» 8,43 Milliarden.
Woher kommt dieser Rückgang? Als Erklärung nennt die Studie unter anderem die rekordhohe Inflation, die Bagatellgrenze, die langen Wartezeiten an Grenze und Zoll sowie die Angst, Freunde oder Bekannte zu treffen.
Mehr Auswahl, tiefere Preise
Aber gehen Herr und Frau Schweizer wirklich immer weniger über die Grenze? Genau das haben wir die Blick-Community gefragt. Allerdings wird schnell klar, dass der Einkauf im Ausland bei vielen noch immer sehr beliebt ist. «Ich fahre weiterhin nach Deutschland zum Einkaufen. Die Priese sind noch immer viel günstiger als bei uns», schreibt Leserin Rosmarie Domina. Auch Monica Gähwiler fährt nach Konstanz oder Singen zum Einkauf. Warum? «Hauptsächlich, weil wir Produkte einkaufen, die es in der Schweiz nicht gibt», erklärt sie.
Günstiges Einkaufen und grössere Auswahl? Davon profitiert auch Leser Marc Brönnimann. «Für 100 Euro habe ich Essen für einen Monat. In der Schweiz würde es für vier Tage reichen», argumentiert er. Doch was kaufen die Schweizer ennet der Grenze? Bei Hannes Estermann kommen vor allem Waschpulver, Drogerieartikel und Tierfutter in den Warenkorb. «Und das fast zum halben Preis», schreibt er.
Lokal und Schweizerisch
Doch nicht alle wollen von den günstigen Preisen profitieren. «Ich kaufe schon seit 20 Jahren nicht im Ausland ein. Ich berücksichtige die Schweizer Wirtschaft», schreibt Karin Vuilleumier. Dieser Devise folgt auch Johanna Schlegel: «Ich kaufe bewusst lokal ein.» Schweizer Produkte bevorzugt auch Leser Giovanni. Aber nicht nur wegen der Schweizer Wirtschaft, sondern wegen der Fahrt. «Das Benzin ist zu teuer – zudem lohnt es sich gar nicht, wenn man die Abnutzung der Pneus, Kilometer und Zeit dazurechnet.»