Es war ein schwerer Gang für die Mitarbeitenden des Hotels Uto Kulm. Heute Nachmittag wurden sie über den plötzlichen und überraschenden Tod ihres Patrons informiert. «Wir müssen Ihnen schweren Herzens mitteilen, dass am gestrigen Mittwoch völlig unerwartet das Herz von Giusep Fry aufgehört hat, zu schlagen», heisst es in einer Medienmitteilung.
Sein Tod sei für seine Familie und sein Umfeld völlig unerwartet gekommen. «Die teils langjährigen Mitarbeiter waren erschüttert. Alle sind in Tränen ausgebrochen», sagt ein Sprecher zu Blick. Giusep Fry wurde 64 Jahre alt. Und verstarb in seinem Zuhause an einem Herzstillstand.
40 Jahre im Uto Kulm tätig
1983, also vor 40 Jahren hat Fry im Uto Kulm zu arbeiten begonnen. 1999 konnte die Familie Fry das Haus samt Umschwung und dem legendären Aussichtsturm kaufen. In den darauffolgenden Jahren baute Fry den Betrieb laufend aus - oft zum Missfallen von Natur- und Heimatschützern und den Behörden.
Erst letztes Jahr hat Fry die geschäftliche Führung seinem 27-jährigen Sohn Fabian übergeben und hat sich seither auf seine Verwaltungsrats-Funktion beschränkt. «Mein Sohn ist sehr kreativ, ich bin stolz, dass er mit 27 Jahren schon so viel leistet», sagt Giusep Fry in seinem letzten grossen TV-Interview auf Tele Züri.
Neuer König vom Uetliberg?
Ob er denn nun der neue König vom Uetliberg sei, wird Fabian Fry gefragt. Er lacht und winkt ab. «Nein, ich bin einfach der Fabian.» Er sei aber stolz aufs Lebenswerk seines Vaters. Die Zusammenarbeit sei nicht immer einfach gewesen. «Wir sind beides Bündner, also sture Böcke.»
Das Hotel und Restaurant Uto Kulm ist ein Viersterne-Betrieb mit 56 Zimmern und Suiten. Und hat 80 Angestellte. Trotz des Todes von Fry läuft der Betrieb normal weiter.
Bis vor Bundesgericht gekämpft
Giusep Fry war eine streitbare Persönlichkeit. 2014 musste er ein illegal erstelltes Restaurant auf der Terrasse abreissen. Bis vor Bundesgericht hat er für den Bau gekämpft. Sich schliesslich dann fügen müssen. Allerdings erst zum spätmöglichsten Zeitpunkt. Silvester 2014 hat er noch im Wintergarten gefeiert.
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Für Schlagzeilen sorgte der umtriebige Geschäftsmann auch mit den Eintrittspreisen auf den Aussichtsturm. Im Sommer 2019 hatte der Uetliberg-Wirt den Preis für den Aussichtsturm auf fünf Franken erhöht. 2020 krebste er dann wieder zurück und verlangte zwei Franken.