Seit Monaten trauen Schweizer Autofahrerinnen ihren Augen nicht mehr, wenn sie nach dem Tanken ihres Autos an der Kasse stehen! Für einmal Volltanken eines gängigen Mittelklassewagens werden schnell 100 Franken oder mehr fällig. Egal ob für Diesel oder Bleifrei. Schuld sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges.
Nun wirds aber noch einmal teurer. Grund dafür ist der tiefe Wasserstand des Rheins. Er treibt die Spritpreise noch einmal deutlich nach oben. Und zwar zünftig. Denn die Kosten für die Rheinfracht sind in der Schweiz ein bedeutender Faktor für den Endpreis an der Zapfsäule. Bei hitzebedingtem Wassertiefstand können die Tanker weniger laden. Entsprechend teurer wird der einzelne transportierte Liter. Salopp gesagt, aber auf den Punkt gebracht: Die Schweizer sind derzeit grad doppelt die Dummen.
Schon der Ukraine-Krieg hat den Preis an der Zapfsäule in diesem Jahr um über ein Viertel in die Höhe getrieben, schreibt die «Handelszeitung». Nun führt der Rhein, auf dem ein Drittel des Mineralöls (Benzin, Heizöl, Kerosin sowie Diesel) in die Schweiz gelangt, gefährlich wenig Wasser. Die Preise steigen also weiter. Das ist so klar wie das Amen in der Kirche.
Jetzt braucht es vier Frachter statt einem
Doch längst sind nicht nur Treibstoffe von den Preissteigerungen betroffen. Auch Getreide, Spielzeuge aus China oder Dünger werden wegen des tiefen Wasserstandes teurer. Das schenkt ein, denn es verteuert auch die Waren weiter. Der Konsument hat am Ende des Monats weniger im Portemonnaie.
Der Grund: Wo bisher ein Frachter genügte, müssen wegen des tiefen Wasserstands deren vier die gleiche Menge transportieren und erst noch mit höheren Treibstoffkosten. Das geht ins Geld, und die Transporteure geben diese Preise an die Konsumenten weiter. (pbe)