«Welcome to Andermatt!» Bernhard Russi (73) rollt den neuen Eigentümern des Skigebiets Andermatt-Sedrun den roten Teppich aus. Russi sitzt im Verwaltungsrat der Andermatt-Sedrun Sport AG, die am Montag Ortsansässige und Medien informierte.
Die amerikanische Vail Resorts übernimmt die Mehrheit der Anteile vom ägyptischen Milliardär Samih Sawiris (65). Dessen Firma Andermatt Swiss Alps bleibt noch mit 40 Prozent am Ursener Skigebiet beteiligt. Das Filetstück, das Luxushotel The Chedi, behält Sawiris. Vail steckt fast 150 Millionen Franken in die Andermatter Bahnen, Beschneiungsanlagen und Gastronomie, knapp ein Viertel davon fliesst in die Immobilienentwicklung.
«Das Gute hier ist nicht, dass wir den grössten Partner haben. Wir haben den besten», lobt Bernhard Russi den neuen US-Investor Vail Resorts. Der Ex-Skirennfahrer schwärmt: «Wenn sie zu uns kommen, um bei uns zu investieren, sind wir noch besser, als wir dachten.»
Ein grosser Tag für Sawiris
Der Einstieg in Andermatt-Sedrun ist für Vail Resorts – bekannt für die nordamerikanischen Mega-Skigebiete Whistler und Beaver Creek – gleichzeitig der Einstieg in den europäischen Skimarkt.
Sawiris weilte gestern ebenfalls in Andermatt. «Es ist ein grosser Tag für mich!» Gut 17 Jahre ist es her, dass der steinreiche Ägypter im Februar 2005 mit dem Heli das verschneite Andermatt begutachtete. Im Dezember spielte er dann Christkind für das Bergdorf und orientierte die Bevölkerung über seine Absichten: Er will ein Luxus-Ferienresort samt Golfplatz und Nobelhotel aus dem Boden stampfen. «Ich will dabei sein, wenn Andermatt weltberühmt wird», sagte Sawiris am 18. Dezember 2005 in der Mehrzweckhalle in Andermatt.
Neue Herrin der Andermatter Skipisten
Sein ehemaliges Milliarden-Projekt ist nun an einem Punkt angelangt, wo es, um seine Vision zu verwirklichen, internationales Weltklasse-Know-how braucht. «Unten im Tal sind wir Profis. Aber oben am Berg brauchen wir auch Profis. Ich bin froh, dass wir welche gefunden haben», begrüsst Sawiris den Einstieg von Vail. Deren Chefin Kirsten Lynch (52) ist die neue Herrin auf den Skipisten von Andermatt.
Es handle sich dabei um eine langfristige strategische Priorität, gibt Lynch zu Protokoll. «Wir wollen die Transformation von Andermatt-Sedrun in eine erstklassige Destination unterstützen.» Das Ziel: den reichen ausländischen Gästen alles aus einer Hand zu bieten.
Das Skigebiet Andermatt-Sedrun des ägyptischen Milliardärs Samih Sawiris (65) kommt in amerikanische Hände. Der neue Besitzer und weltweit führende Skigebietsbetreiber, Vail Resorts, vereint alle Destinationen in einem internationalen Netzwerk, eines gemeinsamen Abonnements – dem sogenannten Epic Pass – für alle dazu gehörenden Skigebiete.
Mit diesem Pass können Touristinnen und Touristen ab der Saison 2022/2023 auch das Skigebiet Andermatt-Sedrun entdecken. Mit Andermatt-Sedrun und dem Westschweizer Skigebiet Verbier 4 Vallées gehören nun zwei Schweizer Destination zum Epic-Netzerk.
Insgesamt ermöglicht der Epic Pass Wintersport in 26 europäischen Partner-Destinationen sowie zwei in Japan. Weltweit kommen weitere 37 Vail Resorts-Skigebiete dazu – neben der USA noch in Kanada und Australien.
Der Skipass Epic Pass gibts für Erwachsene und ab dem 13. Lebensjahr jährlich für 841 Dollar für Vail-Amerika-Resorts. Kinder von fünf bis zwölf Jahren zahlen 428 Dollar. Wer den Skipass hat, profitiert zusätzlich von 20 Prozent Vergünstigung auf Restaurants, Übernachtungen und Skiunterricht in den Skigebieten. Kilian Marti
Das Skigebiet Andermatt-Sedrun des ägyptischen Milliardärs Samih Sawiris (65) kommt in amerikanische Hände. Der neue Besitzer und weltweit führende Skigebietsbetreiber, Vail Resorts, vereint alle Destinationen in einem internationalen Netzwerk, eines gemeinsamen Abonnements – dem sogenannten Epic Pass – für alle dazu gehörenden Skigebiete.
Mit diesem Pass können Touristinnen und Touristen ab der Saison 2022/2023 auch das Skigebiet Andermatt-Sedrun entdecken. Mit Andermatt-Sedrun und dem Westschweizer Skigebiet Verbier 4 Vallées gehören nun zwei Schweizer Destination zum Epic-Netzerk.
Insgesamt ermöglicht der Epic Pass Wintersport in 26 europäischen Partner-Destinationen sowie zwei in Japan. Weltweit kommen weitere 37 Vail Resorts-Skigebiete dazu – neben der USA noch in Kanada und Australien.
Der Skipass Epic Pass gibts für Erwachsene und ab dem 13. Lebensjahr jährlich für 841 Dollar für Vail-Amerika-Resorts. Kinder von fünf bis zwölf Jahren zahlen 428 Dollar. Wer den Skipass hat, profitiert zusätzlich von 20 Prozent Vergünstigung auf Restaurants, Übernachtungen und Skiunterricht in den Skigebieten. Kilian Marti
Das ist ganz im Sinne von Ferienresort-Entwickler Samih Sawiris. Dank dem neuen Partner solle sich «Andermatt künftig auch mit Schweizer Top-Destinationen wie St. Moritz und Zermatt messen können», sagt der Ägypter.
Lynch verspricht, die «einzigartige Schweizer Destination» in den sogenannten Epic Pass einzugliedern. Das ist ein Ticket, mit dem Skitouristen sämtliche Pisten von Vail sowie Partnergebiete besuchen können. In der Schweiz gehört Verbier 4 Vallées VS bereits dazu.
Warten auf zahlungskräftige Amis
Um aus Andermatt die Nummer eins im Alpenraum zu machen, ist das Vail-Netzwerk eine Riesenchance, sagt Christian Laesser (58). «Andermatt kommt durch die Aufnahme in den Epic Pass nun auf den Radar der Amerikanerinnen und Amerikaner. Das könnte den einen oder anderen Skitouristen zu uns in die Schweiz holen», sagt der Tourismus-Experte der Uni St. Gallen.
Die Amerikaner und der Ägypter passen laut Laesser gut zusammen: «Beide richten ihre Resorts auf zahlungskräftige Touristen aus.»
Fürchten sich die Einheimischen nicht genau vor höheren Preisen? «Ich gehe zwar davon aus, dass die Immobilienpreise steigen. Aber die Destination, wir in Andermatt, profitieren sicher auch vom Co-Investor Vail», sagt der Andermatter Sandro Baumann (52) stellvertretend.