Vor 20 Jahren blickte die Welt zum Jahreswechsel auf Europa. Die neue Währung – der Euro – wurde eingeführt und mit ihm veränderte sich das Wechselkursgefüge auf dem ganzen Kontinent. Wer erinnert sich noch an den damaligen Wechselkurs zum Franken?
Zur Einführung lag der Euro-Frankenkurs bei 1,48. Anfangs legte die neue Gemeinschaftswährung noch zu, Kurse von 1,70 rückten in greifbare Nähe. Dann kam die Finanzkrise, später die Untergrenze von 1,20 Franken zum Euro (2011). Diese wurde am 15. Januar 2015 wieder aufgegeben. An diesem denkwürdigen Tag sah sich der Euro-Frankenkurs seinem grössten Tagesverlust gegenüber, zeitweise sackte der Kurs bis auf 0,80 Franken ab.
Heute rangiert der Euro-Frankenkurs mit knapp über 1,03 sehr nahe an der Parität. Während darüber viel gesprochen wird, stiehlt eine andere Währung dem Kurspaar die Schau. Denn der Franken ist bei den 31 grossen und weltweit am meisten gehandelten Währungen im vergangenen Jahr kein Outperformer, wie eine Analyse des Finanzportals Cash.ch zeigt. «Die Devise, die sich 2021 weltweit am meisten aufgewertet hat, ist der israelische Shekel», heisst es dort.
Türkische Lira mit roter Laterne
Laut der Analyse hat zum Beispiel der Shekel gegen den Franken über 7 Prozent zugelegt, gegen den Euro gar um fast 12 Prozent. Damit nicht genug: Die israelische Währung hat 2021 den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht. Das Finanzportal erklärt die Shekel-Stärke mit der «guten Verfassung» der israelischen Wirtschaft und der lokalen Börse. Allerdings: Die Shekel-Aufwertung verteuert die Produkte der israelischen Exporteure.
Die chinesische Währung Renminbi, auch Yuan genannt, ist laut der Auswertung die zweitbeste Währung der Welt. Der Renminbi hat zum Franken fast 7 Prozent zugelegt. Der Dollar hat zum Franken 4 Prozent zugelegt. Der «Greenback» hat insgesamt sein bestes Jahr seit 2015 hinter sich.
Am schlechtesten der untersuchten 31 Währungen abgeschnitten hat die türkische Lira. Sie ist gegen den Franken um 34 Prozent abgestürzt, zum Dollar gar 41 Prozent. Was für Schweizer und Amerikanerinnen, die in der Türkei Ferien verbringen, ein Segen ist, ist für die dortige Bevölkerung ein Graus. Türkinnen und Türken verlieren an Kaufkraft, türkische Firmen, die Produkte ins Land importieren, zahlen massiv mehr dafür. (uro)