Der Bund soll 5 Millionen Franken mehr zahlen
Schweiz Tourismus lockt Gäste mit digitaler Werbung

Die Tourismusbranche in der Schweiz schreibt wieder Rekordzahlen. Um das Wachstum weiter zu befeuern, setzt Schweiz Tourismus verstärkt auf digitale Mittel. Dazu will die Vermarktungsorganisation mehr Geld vom Bund. Tourismusexperten kritisieren die gewählte Strategie.
Publiziert: 27.02.2019 um 08:13 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2019 um 06:49 Uhr
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Martin Nydegger, Schweiz-Tourismus-Chef: Sein Verband verzeichnet einen Rekord von 38,8 Millionen Übernachtungen.
Noé Waldmann

Schweiz Tourismus erlebt ein Rekordjahr: 38,8 Millionen Übernachtungen hat die Hotellerie in der Schweiz verbucht, so viele wie noch nie. Das sei aber erst eine erste Etappe, sagt Martin Nydegger (48), Direktor von Schweiz Tourismus. 

Um mehr Gäste aus dem Ausland anzulocken, setzt Schweiz Tourismus vermehrt auf digitale Technologie – von multimedialen Webseiten über personalisierte Onlinewerbung und Virtual-Reality-Apps bis hin zu Bildern und Videos, die Touristen selber aufnehmen und  im Internet teilen können. Die Geschäftsleitung ist extra um einen digitalen Marketing-Experten ergänzt worden. 

Mit diesem Video wirbt Schweiz Tourismus
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AR-Karte der Schweiz:Mit diesem Video wirbt Schweiz Tourismus

Digital geht ins Geld

Alleine für das Betreiben der Webseite von Schweiz Tourismus wird ein tiefer einstelliger Millionenbetrag aufgewendet. Darum möchte der Vermarktungsorganisation mehr Geld vom Bund.

Für das Budget von 2020 bis 2023 werden anstatt 55 Millionen Franken pro Jahr 60 Millionen Franken gefordert. Das Anliegen wird in der Frühlingssession behandelt.

Experten sind skeptisch

Christian Laesser und Pietro Beritelli, Tourismusprofessoren an der Hochschule St. Gallen, beurteilen die Strategie skeptisch. Sie zweifeln im Schweizer Jahrbuch für Tourismus an der Wirksamkeit solcher Werbeoffensiven. 

Befragungen von ausländischen Touristen in der Schweiz hätten ergeben, dass kaum Reisende wegen Kampagnen von Schweiz Tourismus hier ihre Ferien verbringen. Vor allem positive Reiseberichte von Verwandten und Bekannten hätten sie bewogen, in der Schweiz zu buchen.

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