Debatte über Maskenpflicht und Quarantäne
Swissuniversities rät Hochschulen zur Zertifikatspflicht

Nach dem Entscheid des Bundesrats, die Covid-Zertifikatspflicht auf zahlreiche Lebensbereiche auszuweiten, suchen Schulleitungen nach dem richtigen Entscheid für ihre Schulen.
Publiziert: 10.09.2021 um 16:52 Uhr
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Die Dachorganisation der Schweizer Hochschulen empfiehlt, für alle ihre Aktivitäten grundsätzlich eine Covid-Zertifikatspflicht einzuführen.
Foto: keystone-sda.ch

Die Dachorganisation der Schweizer Hochschulen empfiehlt den Hochschulen die Covid-Zertifikatspflicht. Die Kontrolle der Zertifikate solle angemessen und verhältnismässig erfolgen, beispielsweise mit Stichproben, schreibt der Vorstand des Hochschulverbandes Swissuniversities in einer Stellungnahme von Freitag. Es bleibe das Ziel der Hochschulen, den Studierenden und Hochschulangehörigen die bestmöglichen Strukturen für die Lehre und die Forschung zu bieten.

Der Bundesrat hat es bei seinem Entscheid vom Mittwoch über die Ausweitung der Zertifikatspflicht den Kantonen und Hochschulen selber überlassen, ob sie für den Studienbetrieb auf Bachelor- und Masterstufe eine Zertifikatspflicht einführen wollen. Wenn sie dies tun, entfallen die Maskenpflicht und die Beschränkung der Belegung auf zwei Drittel. Für andere Veranstaltungen an Hochschulen wie Weiterbildungen gelten weiterhin die Veranstaltungsregeln.

Die Empfehlung von Swissuniversities könnte den Kantonen und Hochschulen bei ihrem Entscheid helfen. Der Kanton Zürich hat vor der Empfehlung von Swissuniversities beschlossen, dass er es den Hochschulen überlassen will. Die Lausanner Hochschulen hingegen gaben am Donnerstag bekannt, dass sie dem Bundesrat bei der Zertifikatspflicht folgen wollen. An den meisten Hochschulen beginnt das nächste Semester am Montag in einer Woche.

Quarantäne soll vermieden werden

In unteren Aus-, Weiterbildungs- und Schulstufen läuft die Diskussion nicht. über die Zertifikatspflicht, sondern über ein Maskenpflicht und die Quarantäneregeln. Seit Beginn des neuen Schuljahres Anfang August werden nämlich immer wieder neue Corona-Ausbrüche an Schulen bekannt.

Der Kanton Solothurn hat daher entschieden, ab kommendem Montag an den Kantons- und Berufsbildungszentren wieder eine Maskenpflicht einzuführen, um Quarantänen auszuschliessen. Der Kanton Zürich soll dagegen nach Ansicht von Silvia Steiner, Präsidentin der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), mehr Schülerinnen und Schüler auf das Coronavirus testen. In Schulen, die repetitiv testeten, soll die Quarantäne-Regel gelockert werden.

Der Kanton St. Gallen gab bereits am Donnerstag bekannt, dass ab kommendem Montag die Maskenpflicht für alle Lehrkräfte sowie für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der Sekundarstufe II gilt. In einigen Kantonen wie Luzern und Aargau gilt beispielsweise bereits seit Anfang September wieder eine Maskenpflicht ab der 5. Klasse, weil die Corona-Fallzahlen derzeit stark ansteigen.

Impfnachfrage teilweise stark gestiegen

Derweil versuchen die Kantone weiter, möglichst viele Personen zu impfen. Die Nachfrage ist in den vergangenen Tagen in vielen Teilen der Schweiz gestiegen. Hintergrund dürfte die Zertifikatspflicht sein und die Tatsache, dass Tests, die im Falle einer fehlenden Impfung oder durchgemachten Erkrankung gemacht werden müssen, ab Oktober kostenpflichtig sein werden.

Aufgrund der erhöhten Nachfrage schaffen einige Kantone weitere und vor allem auch spontane Impfmöglichkeiten. So gab etwa der Kanton Uri am Freitag bekannt, dass in Andermatt und in Altdorf neu Spontan-Impfungen ohne Voranmeldung möglich seien.

Auch in Appenzell Ausserrhoden wird das mobile Impfteam, das in der letzten Augustwoche in drei Gemeinden unterwegs war, Einsätze in weiteren Gemeinden und Betrieben leisten. Zwölf weitere Gemeinden hätten Interesse angemeldet, schreibt der Kanton. Zudem gibt es in den kommenden zwei Wochen über 1000 Termine für Erstimpfungen nach Anmeldung.

Auch im Kanton Basel-Stadt kann sich die Bevölkerung ab kommenden Montag spontan im Impfbus gegen Covid-19 impfen lassen. Dieser ist bis am 10. Oktober an verschiedenen Orten im Stadtkanton im Einsatz.

Impfquote schweizweit 52 Prozent

Wenn die Nachfrage nach Impfungen weiterhin hoch ist, dürfte die Impfquote in den nächsten Tagen oder Wochen steigen. Diese lag am Freitag bei 52,57 Prozent. Neue Ansteckungen wurden am Freitag 2894 gemeldet.

Gleichzeitig registrierte das BAG 11 neue Todesfälle und 98 Spitaleinweisungen. Am Freitag vor einer Woche waren dem BAG 3121 neue Ansteckungen, 45 Spitaleinweisungen und drei neue Todesfälle gemeldet worden. (SDA)

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