Bei den Abonnements kann man rasch den Überblick verlieren: Zu klassischen Abonnements fürs Internet, TV oder Mobiltelefon sind in den letzten Jahren laufend neue Abos dazu gekommen. Dazu gehören beispielsweise Streaming-Dienste, Gaming- oder Dating-Apps und Daten-Clouds. Wer nicht aufpasst, zahlt locker jeden Monat 150 oder gar über 200 Franken an Abo-Gebühren.
Bei Gaming- oder Dating-Apps ist zudem besonders viel Vorsicht geboten: Diese Anbieter ziehen ihren Kunden oft mit teuren In-App-Verkäufen das Geld aus den Taschen.
Das Einsparpotenzial bei digitalen Abos ist bei vielen Leuten gewaltig. «Je nach Abos können monatlich problemlos über 100 Franken eingespart werden und das ohne grossartige Abstriche beim Angebot», sagt Telekom-Experte Ralf Beyeler (44) vom Vergleichsdienst Moneyland. Macht pro Jahr immerhin mehr als 1200 Franken.
Vorsicht vor In-App-Käufen
Aus Spargründen könnte man beispielsweise ganz auf In-App-Käufe verzichten, so Beyeler: Diese versprechen in Spielen ein schnelleres Vorankommen und in Dating-Apps grössere Erfolgsaussichten. Bei solchen Käufen geht jedoch rasch die Übersicht verloren. Wer an den In-App-Käufen festhalten wolle, sollte sich aber zumindest «disziplinieren und sich ein monatliches Limit für die Käufe setzen», so Beyeler.
Teure Abo-Pakete
Der Telekom-Experte empfiehlt, dass man sich erstmal einen Überblick über seine digitalen Abo-Kosten verschaffen sollte: «Häufig zahlen Leute für Leistungen, die sie gar nicht oder nur teilweise nutzen.» Besonders oft treffe dies auf Kombi-Angebote zu. Viele Haushalte haben ihre Abos für TV, Handy und Festnetz im Paket ergattert. «Doch gerade die grossen Anbieter sind bei solchen Paketen oft teurer, als wenn man sich bei günstigen Anbietern die einzelnen Abos holt», so Beyeler. Die Pakete können zudem dazu verleiten, den Festnetzanschluss zu behalten, obwohl man ihn praktisch nie nutzt.
«Immer wieder zahlen Leute für ein TV- und Internet-Abo 80 Franken, obwohl ihnen ein Internet-Abo für 40 Franken reichen würde», sagt Beyeler. Oft hätten Haushalte eine Internet-Leistung abonniert, die sich nur für wenige Extremnutzer lohne.
Grösstes Einsparpotenzial beim Handy
Noch grösser sei das Sparpotenzial beim Mobiltelefon: «Hier werden viele Kundinnen und Kunden für dumm verkauft. Es gibt grosse Anbieter, die von ihren Kunden fürs Handy-Abo 80 oder gar 100 Franken verlangen, obwohl diese bei der Konkurrenz eine kostengünstige Flatrate für Telefonie und Internet für unter 20 Franken kriegen könnten», so der Telekom-Experte.
Bei den teuren Abos würden die Kunden für eine maximale Internet-Geschwindigkeit zahlen, die gerade in städtischen Räumen aufgrund der grossen Nutzerzahlen kaum je erreicht werde. Allein beim TV-, Handy- und Internet-Abo können einige Haushalte folglich 100 Franken pro Monat einsparen.
Für all jene, die regelmässig ins Ausland reisen, ist je bei vielen Handy-Abos aber Vorsicht geboten: Unbedingt die nötigen Datenpakete fürs Ausland kaufen!
Gratis-Alternativen für Streaming-Dienste
Auch die verschiedenen Streaming-Dienste für Musik, Filme und Serien bieten Einsparpotenzial: Wobei die Kundinnen und Kunden hier dann doch öfters Abstriche beim Angebot machen müssen. «So gibt es kostenlose, legale Seiten wie Netzkino, wo man problemlos Filme und Serien anschauen kann», sagt Beyeler. Selbiges gelte für gratis Musik-Streamingdienste: Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie ohne Internet nicht funktionieren. Einsparpotenzial bei einem Spotify-Abo: Immerhin 12.95 Franken pro Monat.
Wer auf Streaming-Dienste für Filme und Serien nicht ganz verzichten möchte, kann zumindest darauf achten, nicht mehr als einen Anbieter gleichzeitig zu abonnieren. Ein Standard-Abo bei Netflix kostet 18.90 Franken. Kommen noch Disney Plus (12.95 Fr.) und Amazon Prime (9.99 Fr.) hinzu, läppern sich monatliche Ausgaben von mehr als 40 Franken zusammen. Abonniert man jeweils nur einen Anbieter, spart man rasch zwischen 10 und 30 Franken.