Reto Gurtner (69) ist ein Visionär und Innovator der Schweizer Wintersportbranche – und wird gern als Bergkönig von Graubünden betitelt. Mit Pioniergeist und gegen viele Widerstände hat der CEO der Weissen Arena in Laax GR eine Unternehmensgruppe mit 28 Bahnanlagen, fünf Hotels, Ski- und Snowboardschulen und über 20 Restaurants aufgebaut.
Gurtner studierte Betriebswirtschaft und Rechtswissenschaften im amerikanischen Los Angeles. Als sein Vater in den frühen 80er-Jahren verstarb, übernahm er von diesem die Bergbahnen in Laax. 1996 fusionierte er den Betrieb mit den Bergbahnen der Nachbargemeinde Flims.
Als Unternehmer erkannte er früh das Potenzial im Snowboard-Sport – mit grossem Erfolg. Laax hat sich als internationaler Freestyle-Hotspot etabliert. Eines der Highlights: die Eröffnung der weltgrössten Ski-Halfpipe im Jahr 2015.
Alles aus einer Hand
Die Halfpipe zieht jährlich Hunderttausende Schneesportbegeisterte aus aller Welt in ihren Bann. Mit einer Höhe von 6,90 und einer Länge von 200 Metern entspricht sie olympischen Standards. Und lässt die Kassen der Firmengruppe ordentlich klingeln: Diese setzte in der Saison 2022/2023 gut 120 Millionen Franken um – daraus resultierte ein Gewinn von 2,5 Millionen Franken. Besonders rosig sahen die Zahlen ein Jahr zuvor aus: Durch die Nähe zu Zürich erlebte die Weisse Arena während der Covid-Pandemie ein Rekordjahr mit einem Gewinn von über 21 Millionen Franken.
Gurtners Geheimnis? «Es ist am Ende ganz einfach! Wir bieten alles aus einer Hand an und können so unser Angebot komplett auf unsere Zielgruppe ausrichten und von jedem Glied in der Wertschöpfungskette profitieren», sagte er bei einer früheren Gelegenheit zu Blick.
Zur Weissen Arena gehören Bergbahnen, Skischulen, Bergrestaurants, Hotels, Ferienwohnungen und Sportgeschäfte. Die Gäste erhalten ein Rund-um-Paket und das Unternehmen optimiert dabei seine Einnahmen. «Alles ist aufeinander abgestimmt», so Gurtner.
Mehr zum Schweizer Schneesport
Laax ist ein internationaler Hotspot
Nicht nur die Halfpipe, auch Events wie das Laax Open und die Spring Sessions machen den beschaulichen Bergort international bekannt.
Dem ehemaligen kalifornischen Studenten ist es also gelungen, den Surf-Spirit aus Los Angeles in die Berge zu holen. Dabei schafft er es, Leute von überall miteinander zu verbinden: Bürgerliche Hoteliers beherbergen in Flims und Laax snowboardende Freigeister.