Bilderbuchwetter im Berner Oberland. Ein Meer aus golden gefärbten Lärchen im Engadin. Wandergruppen und Familien in bester Ferienlaune. Auch wenn man sich bei den Temperaturen in der Höhe wie auf dem Titlis in Engelberg OW gut einpacken muss. Franz (67) und Marianne (62) aus Muri AG sagen lachend zu Blick: «Wir haben spontan einen Vier-Tages-Ausflug in Engelberg gebucht. Herrlich da oben! Die Ruhe selbst. Einfach perfekt. Der Herbst könnte nicht schöner sein.»
Der bislang prächtige Herbst ist ganz nach dem Geschmack von Schweiz Tourismus. Lange war die Stimmung nicht mehr so gut wie dieser Tage, heisst es bei den Touristikern. «Die Stimmung der Gäste ist sicher besser als im letzten Herbst», sagt Sprecherin Liên Burkard. Auch geimpfte Gäste aus dem Ausland könnten problemlos in die Schweiz einreisen, was im Vorjahr noch nicht der Fall gewesen sei.
Wetter lockt viele Tagesausflügler in die Höhe
Burkhard weiss von Mitarbeitenden an der Front: «Vor allem kurzfristige Übernachtungsanfragen haben bei dem prächtigen Herbstwetter spürbar angezogen.» Das Interesse für kurzfristige Ausflüge: sowieso gross.
Für den Oktober liegen noch keine aktuellen Buchungs- und Auslastungszahlen vor. Ein Indiz für ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr geben die Übernachtungszahlen von September. Die Hotels verzeichnen bei den ausländischen Gästen einen Zuwachs von 91 Prozent im Vorjahresvergleich. Inländische Gäste buchten im September 2,3 Prozent mehr Übernachtungen.
Schweizerinnen und Schweizer sind es auch, die im Oktober am häufigsten die Kassen klingeln lassen. Das hat eine schweizweite Umfrage von Blick bei Bergbahnen und Tourismusverbänden ergeben.
Einheimische Gäste stützen Tourismus
Urs Egli (44), Marketingchef von den Titlis Bergbahnen: «Das Wetter ist diese Saison viel besser als im vergangenen Herbst. Die geschätzten Schweizer Gäste dominieren weiterhin, zudem kommen aber vermehrt Gäste aus dem Ausland, was uns sehr erfreut.»
Auch die Bergbahnen Hoch-Ybrig bestätigen: «Das schöne Wetter hat erfreulicherweise mehr Gäste in die Berge gelockt.»
Der goldene Herbst ist auch für die Bergbahnen Meiringen-Hasliberg entscheidend. «Das Wetter macht viel aus. Besonders wenn es Nebel hat und in den Bergen strahlender Sonnenschein», so Verkaufschef Simon Schmid (38).
Jubel über Petrus' gute Laune auch im Bündnerland. «Das perfekte Herbstwetter lädt nebst geplanten Ferien auch zu Ausflügen und Spontanbesuchen ein, was uns sehr freut», sagt Luzi Bürkli, Sprecher von Graubünden Ferien.
Biken und Wandern im Oberengadin
Im Engadin ist man mit dem bisherigen Verlauf der Herbstferien durchaus zufrieden. «Unsere Gäste schätzen und nutzen das breite Übernachtungsangebot im Tal und die unzähligen Outdoor-Aktivitäten», sagt Jan Steiner (43) von Engadin Tourismus.
Dazu gehören etwa Wandern, Seilparks oder das Biken. Einzelne Velo-Vermieter im Oberengadin waren an manchen Tagen der letzten Wochen regelrecht ausgeschossen – telefonische Reservationen waren nötig, wird berichtet. In den Beizen und auf Bergterrassen habe es dennoch genug Platz gegeben.
Alle von Blick Befragten bekräftigen, dass die Zertifikatspflicht für Innenräume zu keinen Zwischenfällen bei deren Einhaltung führten. Die Gäste seien inzwischen routiniert mit dem Umgang von Zertifikat und Maske, wo es nötig sei.
Spontanbucher ziehts sogar ins Engadin
Viele buchten ihre Ferien oder Ausflüge spontan. «Die gute Wetterlage hat sicherlich auch dazu geführt, dass sich die einen oder anderen Unentschlossenen kurzfristig für einen Besuch im Engadin entschieden haben», sagt Jan Steiner.
Sein Ostschweizer Branchenkollege Andreas Frey (30), Chef von Appenzellerland Tourismus AR, spricht ebenfalls von einer hohen Gästezahl: «Wir rechnen mit 10 Prozent mehr Besuchern als im vergangenen Herbst, der bereits überdurchschnittlich war. Oben blau, unten grau, das scheint aktuell das Stichwort zu sein.»
In den Alpendestinationen hat sich der Herbst als eigentliche dritte Saison etabliert. Das gilt übrigens auch für das Tessin. «Die Hotels sind dort während der Herbstferien gut gebucht. Das freut auch Postauto», sagt Sprecherin Katharina Merkle vom Tochterunternehmen der Post. «Wir setzen derzeit viele Extra-Fahrzeuge zur Verstärkung ein.»
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